Bürgermeister: Mann erhält absolute Mehrheit ohne Kandidatur

    Gewählter Bürgermeister lehnt ab:Mann erhält absolute Mehrheit ohne Kandidatur

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    In der Gemeinde Bissingen gibt es bei der Wahl zum Bürgermeister einen Gewinner mit absoluter Mehrheit. Nur der Sieger hat gar nicht kandidiert - und lehnt das Amt nun ab.

    Wahlzettel wird in Wahlurne eingeworfen
    Bei der Wahl in Bissingen an der Teck konnten die Bürger nicht nur ankreuzen, sondern auch einen Wunschkandidaten in ein leeres Feld eintragen - mit kuriosem Ergebnis. (Symbolbild)
    Quelle: dpa/Michael Bahlo

    Nach einem äußerst kuriosen Wahlausgang steht die kleine Gemeinde Bissingen an der Teck in Baden-Württemberg ohne Bürgermeister da. Wahlsieger wurde der stellvertretende Bürgermeister und Gemeinderat der Unabhängigen Wählervereinigung, Siegfried Nägele - er hatte sich aber gar nicht um das Amt beworben.
    Er werde es auch nicht antreten, obwohl er überraschend die absolute Mehrheit der Stimmen erlangt habe, teilte der 61-Jährige nun nach einer Woche Bedenkzeit mit.
    Rottenburg am Neckar - Rathaus
    Für viele Bürgermeister bedeutet das Amt neben Arbeit und Möglichkeiten auch Anfeindungen. Gerade Ehrenamtliche trifft der Hass.11.04.2024 | 3:02 min

    Bürger schrieben Namen auf Wahlzettel

    Nägele stand nicht auf dem Wahlzettel, aber mehr als die Hälfte der Wähler hatte seinen Namen bei der Wahl vor einer guten Woche in die freie Zeile unter die beiden tatsächlichen Kandidaten gesetzt. In diese Zeile auf den Wahlzetteln können die Wähler den Namen eines Wunschkandidaten eintragen, der sich nicht zur Wahl aufgestellt hat. Gewinnt diese Person, kann sie die Wahl annehmen oder ablehnen.
    Nägele erhielt nach Angaben des Rathauses 811 Stimmen oder 50,5 Prozent der Stimmen - das war die absolute Mehrheit. Der 61-Jährige teilte nun mit, er habe sich entschieden, die Wahl nicht anzunehmen.
    "Dies hat sich bei der Abwägung aller Zusammenhänge und im Rahmen der aktuellen kommunalen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie meiner beruflichen und persönlichen Situation ergeben." Eine Neuwahl sei der sinnvollste Weg für die Weiterentwicklung der 3.500-Einwohner-Gemeinde, erklärte Nägele.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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