mit Video
Vogelgrippevirus H5H1:Deutschland legt keinen Impfstoff-Vorrat an
|
Das Vogelgrippevirus H5H1 gilt als Pandemie-Kandidat. Das aktuelle Risiko in Europa wird aber noch als gering eingestuft. Deutschland hat deshalb noch keinen Impfstoff gebunkert.
Vogelgrippe in den USA (Symbolbild)
Quelle: Reuters
Die Bundesregierung hat bisher keine Impfstoffe gegen die Vogelgrippe zentral beschafft. Das geschehe nur "im Falle einer bestehenden oder drohenden bedrohlichen übertragbaren Krankheit", erklärte das Gesundheitsministerium auf Anfrage. Das aktuelle Risiko für die allgemeine Bevölkerung schätzt die Europäische Seuchenschutzbehörde ECDC als gering ein.
Fachleute betrachten das Vogelgrippevirus H5N1 jedoch als potenziellen Pandemie-Kandidaten. Das Virus hat in den vergangenen Jahren Millionen Tiere getötet, darunter viele Säugetiere.
Immer wieder kommt es auch zu Erkrankungen von Menschen, zuletzt vor allem in den USA, wo sich Mitarbeiter von Geflügel- und Milchviehbetrieben infizierten. Eine anhaltende Mensch-zu-Mensch-Übertragung gab es bisher jedoch nicht.
Der Erreger wurde auf dem antarktischen Festland nachgewiesen – in einer verendeten Raubmöwe. Vor allem die in Kolonien lebende Pinguine sind gefährdet. Forschende arbeiten an einem Impfstoff.07.03.2024 | 4:27 min
EU und UK sichern sich Impfdosen
Nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) wurden bereits mehrere Impfstoffe gegen Vogelgrippe entwickelt. Weitere, auch mRNA-basierte Impfstoffe seien in Entwicklung.
Die EU sicherte sich 665.000 Impfdosen des Herstellers CSL Seqirus für mehrere Mitgliedsstaaten. Deutschland beteiligte sich nicht. Gerade erst wurde bekannt, dass auch die britische Regierung fünf Millionen Impfdosen gegen H5N1 bestellte.
"Ein früher Zugang zu Impfstoffen rettet Leben."
Werden wir es schaffen, die Vogelgrippe aus unserer Milchviehwirtschaft rauszuhalten? Besteht Gefahr für uns Menschen? Wie ist die Prognose? Wir sprechen mit Martin Beer. 03.07.2024 | 5:21 min
Herstellung von H5N1-Impfstoff ist schnell möglich
Zahlreiche Unternehmen können neue Grippe-Impfstoffe herstellen, weil sie das zweimal jährlich auch für die saisonalen Impfstoffe machen. Bei Bedarf könnten diese angepasst werden, erklärte das Gesundheitsministerium in Berlin.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln die saisonale Grippeschutzimpfung. Sie erfolge nicht zum Schutz vor Infektionen mit den Vogelgrippeviren, könne jedoch eine Doppelinfektion mit aktuell zirkulierenden menschlichen Grippeviren verhindern, erklärte das Ministerium. So werde das Risiko für einen Austausch von genetischen Informationen der Viren reduziert.
Diesen möglichen Austausch von Gen-Informationen in einem Menschen, der mit zwei Arten von Grippeviren infiziert ist, also H5N1 und humaner Influenza, sehen auch Virologen als Problem. Das aktuelle Infektionsgeschehen in den USA mache daher eine engmaschige Überwachung von Virus-Proben unbedingt erforderlich, erklärte Martin Schwemmle, Forschungsgruppenleiter am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg. Nur so könne das Auftreten weiterer Mutationen, die das Gefährdungspotenzial für den Menschen erhöhen, frühzeitig erkannt werden.
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: dpa
2:25 min
3sat | NANO:Forscher infizieren Rinder mit Vogelgrippe-Virus
FAQ
H5N1-Ansteckung bei Menschen:Vogelgrippe: Droht eine neue Pandemie?
von Nils Metzger
mit Video