Stendal: Deutschlandticket bleibt erstmal gültig

    Beschluss in Sondersitzung:Deutschlandticket in Stendal bleibt gültig

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    Der Landkreis Stendal steigt doch nicht aus dem 49-Euro-Ticket aus. Es soll weiterhin zunächst bis Ende April gültig bleiben, wie der Kreistag in einer Sondersitzung entschied.

    Fahrgäste in einem Bus
    Stendal erkennt das Deutschlandticket vorerst bis April an.
    Quelle: dpa

    Menschen, die im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt unterwegs sind, können zunächst weiter das Deutschlandticket nutzen.
    Der Kreistag beschloss am Mittwochabend die Anerkennung des deutschlandweit geltenden Verkehrstickets mit 30 Ja-Stimmen, bei vier Nein-Stimmen und neun Enthaltungen. Die Anerkennung gilt laut Beschluss zunächst bis Ende April 2024.

    Kreistag rechnet mit finanziellen Lasten durch Ticket

    Der Kreistag hatte vor zwei Wochen mit Blick auf die angespannte Haushaltslage beschlossen, im Jahr 2024 die absehbaren finanziellen Ausfälle durch das Deutschlandticket nicht zu übernehmen. Für das Ticket rechnet der Kreistag mit Mehrausgaben von mehr als 40.000 Euro in den ersten vier Monaten des kommenden Jahres.
    Deutschlandticket-Nutzung
    Seit Mai ist das Deutschlandticket auf dem Markt. Doch wie steht es um die Finanzierung in der Zukunft?11.10.2023 | 2:01 min
    Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Lydia Hüskens (FDP), sprach von einer guten Nachricht. Damit behalte das Deutschlandticket seine Gültigkeit überall im Land: "Das ist letztlich einer seiner größten Vorteile." Hüskens verwies darauf, dass die Landkreise mit Blick auf den öffentlichen Busverkehr finanziell ausreichend gut ausgestattet seien.

    Deutschlandticket seit Mai gültig

    Das Deutschlandticket kostet 49 Euro im Monat und gilt seit Mai, es berechtigt bundesweit zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr.
    Vor allem die künftige Finanzierung und die Übernahme der Mehrkosten war zuletzt aber immer wieder Gegenstand teils hitziger Debatten, vor allem zwischen Bund und Ländern. Hintergrund des Streits ist die nicht bis ins Detail geregelte Finanzierung für 2024. Bund und Länder sind sich zwar darüber einig, dass es das Ticket weiterhin geben soll, aber nicht, wie mögliche Mehrkosten getragen werden.
    Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beziffert die voraussichtlichen Verluste der Branche durch die Einführung des Tickets dieses Jahr auf 2,3 Milliarden Euro. Im vollen Jahr 2024 sollen es demnach 4,1 Milliarden Euro sein.
    Quelle: AFP, dpa, ZDF

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