21:33 min
Niedrige Renten, hohe Preise:Viele Rentner arbeiten noch weiter
|
Eine steigende Zahl von Menschen in Deutschland geht laut einem Bericht auch im Rentenalter noch arbeiten. Laut Linksfraktion sind niedrige Renten und hohe Preise schuld.
Laut Linksfraktion sind viele Senioren auf einen Zuverdienst angewiesen.
Quelle: dpa
In Deutschland geht einem Medienbericht zufolge eine steigende Zahl von Rentnern einer Beschäftigung nach. Wie das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" unter Berufung auf Erhebungen des Bundesarbeitsministeriums unter Hubertus Heil (SPD) berichtet, sind derzeit 1.123.000 Arbeitnehmer über 67 Jahre alt und haben somit das reguläre Renteneintrittsalter überschritten.
Mehr Rentner von Armut bedroht?
Die Angaben gehen auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zurück, die dem RedaktionsNetzwerk vorliegt. Damit seien aktuell 56.105 Senioren mehr in Beschäftigung als noch Ende des vergangenen Jahres, hieß es.
Von den über eine Million arbeitenden Rentnern seien 251.000 sozialversicherungspflichtig und 872.000 ausschließlich geringfügig beschäftigt. Dass die große Mehrheit ausschließlich geringfügig über sogenannte 520-Euro-Mini-Jobs beschäftigt ist, sieht die Linke als klares Indiz dafür, dass immer mehr Rentner arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Linke: Viele Senioren auf Zuverdienst angewiesen
Der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, sagte dem RedaktionsNetzwerk:
Niedrige Renten und hohe Preise würden faktisch immer mehr Rentner dazu zwingen weiterzuarbeiten: "Für viele ist das keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, um über den Monat zu kommen."
Fraktionschef für außerordentliche Rentenerhöhung
Der Linken-Fraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch, hatte vergangene Woche eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent oder mindestens 200 Euro im Monat gefordert. Er verlangte zudem, das Rentenniveau in Deutschland müsse wieder auf "mindestens 53 Prozent" angehoben werden - von derzeit etwa 48 Prozent.
Quelle: epd, afd