250. Veranstaltung: Letzte "Pegida"-Demonstration in Dresden

    Islamfeindliche Bewegung:Letzte Pegida-Demonstration in Dresden

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    Die 250. Pegida-Demo soll nun auch die letzte gewesen sein, wie Mitbegründer Lutz Bachmann bereits im Vorfeld bekannt gegeben hatte. In Dresden kam es zu Gegenprotesten.

    Archiv: Lutz Bachmann bei Pegida-Demo in Dresden 2023
    Mitbegründer Lutz Bachmann bei einer Pegida-Demo in Dresden. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Nach zehn Jahren hat die islam- und asylfeindliche "Pegida"-Bewegung ihre 250. und zugleich nach eigenen Angaben letzte Demonstration in Dresden veranstaltet. Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche versammelten sich laut Beobachtern etwa 500 Anhängerinnen und Anhänger der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida).
    Zu einem lautstarken Gegenprotest kamen nur unweit entfernt laut Veranstalter rund 1.000 Menschen. Die Polizei schirmte beide Veranstaltungen voneinander ab.

    Mitbegründer Bachmann kündigte Ende der "Pegida"-Proteste an

    "Pegida"-Mitbegründer Lutz Bachmann hatte das Aus überraschend in den sozialen Medien verkündet. Gründe seien unter anderem logistische und finanzielle Probleme.
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    Für Pegida-Mitbegründer René Jahn war es "eine aufregende Zeit". Eine Zeit, in der Tausende auf die Straße gingen, auch gegen die Zuwanderung Geflüchteter. Dann stieg er aus.18.04.2024 | 4:17 min
    Die Bewegung wird vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft. Bachmann selbst stand mehrfach vor Gericht und wurde unter anderem wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt.

    "Pegida" will mit "neuen Projekten" weiter aktiv sein

    "Pegida" kündigte an, weiter mit "neuen Projekten" aktiv zu sein. Welche dies sein sollen, blieb zunächst offen. Redner betonten auf der vorerst letzten Kundgebung: "Pegida" sei eine Bewegung "von unten", keine von Parteien gegründete.
    Erstmals war "Pegida" im Oktober 2014 auf die Straße gegangen. Der anfangs diffuse Protest hat sich über die Jahre auf vor allem auf ein Thema fokussiert: die Asylpolitik der Bundesregierung. Dies führte zu einer weiteren Radikalisierung der Bewegung und schließlich zu weniger Anhängern.

    Demo-Teilnehmerzahlen sanken über die Jahre

    2015 konnte die Bewegung noch bis zu 25.000 Menschen mobilisieren, danach sank die Zahl der Teilnehmenden auf mehrere Tausend. Zuletzt waren es mehrere Hundert.
    "Pegida" habe das Leben in der Stadt vergiftet, sagt die Dresdnerin Rita Kunert, die sich seit Jahren vehement gegen die Bewegung engagiert - unter anderem mit der Initiative "Herz statt Hetze". Seit die Bewegung montags auf die Straße ging, hätten Menschen mit Migrationshintergrund an diesen Tagen das Stadtzentrum gemieden.
    Einer der kritischen langjährigen Beobachter von "Pegida" ist auch Frank Richter. Die vorerst letzte Demonstration des Bündnisses sei "kein Grund zur Freude, vielmehr Anlass zu anhaltender Sorge", sagt der frühere Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Längst vertrete die AfD in Stadträten und Landtagen dieselben Positionen wie das Bündnis auf der Straße.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: epd, dpa