Laut Bundesfinanzminister Lindner müsse die Entwicklungszusammenarbeit in einen Zusammenhang mit dem deutschen Staatsinteresse gestellt werden.
Quelle: dpa
Bundesfinanzminister
Christian Lindner (
FDP) hat Einsparungen in der Entwicklungspolitik für das Jahr 2025 zugunsten der Bundeswehr angekündigt. Die Projekte unter anderem von Entwicklungsministerin
Svenja Schulze (
SPD) würden einer "kritischen Inventur" unterzogen, sagte Lindner am Mittwoch dem TV-Sender Welt unter Verweis auf die "sehr, sehr hohen Entwicklungshilfeausgaben".
Diese seien von der Vorgängerregierung auch dadurch finanziert worden, "dass wir die Bundeswehr vernachlässigt haben", sagte Lindner. Jetzt sei es aber an der Zeit, die
Bundeswehr wieder zu stärken.
Es soll mehr in die Bundeswehr investiert werden, auch auf Kosten anderer Bereiche. Aber: die Schuldenbreme soll bleiben. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer. 17.05.2024 | 1:32 min
Lindner: Entwicklungszusammenarbeit überdenken
"Das bedeutet: an anderen Stellen der internationalen Zusammenarbeit kann es nicht so einfach weiterlaufen wie früher zu Zeiten der Großen Koalition", stellte Lindner klar.
Konkret verwies er auf "die Fahrradwege in Peru, die der frühere CSU-Entwicklungshilfeminister Müller auf den Weg gebracht hat und die wir bis heute finanzieren". Die Entwicklungszusammenarbeit müsse "in einen Zusammenhang mit unserem deutschen Staatsinteresse gestellt werden."
Es werden schwierige Verhandlungen erwartet
Die Bundesregierung will den Haushaltsentwurf für 2025 am 3. Juli im Kabinett beschließen. Bis dahin führen Lindner, Kanzler
Olaf Scholz (SPD) sowie Vizekanzler
Robert Habeck (
Grüne) Gespräche mit den Fachministerinnen und -ministern.
Es muss gespart werden. Das war schon früh die Ansage von Finanzminister Lindner an alle anderen Ministerien. Doch bei SPD und Grünen sucht man nach Spielraum für mehr Investitionen.03.05.2024 | 1:59 min
Erwartet werden schwierige Verhandlungen, da einige Ministerien die Sparvorgaben Lindners in ihren Finanzplanungen zunächst nicht eingehalten hatten - dazu gehört auch das Entwicklungsministerium. Nach der Sommerpause soll der Haushaltsentwurf im
Bundestag beraten werden.
Quelle: AFP