Deutlich weniger Geburten und Hochzeiten in Deutschland

    Vorläufige Zahlen für 2023:Deutlich weniger Geburten und Hochzeiten

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    Vergangenes Jahr sind in Deutschland so wenige Kinder geboren worden wie seit 2013 nicht mehr. Auch die Zahl der Eheschließungen ist laut vorläufigen Zahlen auf einem Tiefstand.

    Babyfüßchen, aufgenommen am 04.05.2017
    In Deutschland ist die Zahl der Geburten im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent gesunken.
    Quelle: Imago

    2023 sind in Deutschland deutlich weniger Babys geboren worden als ein Jahr zuvor. Nach vorläufigen Zahlen kamen rund 693.000 Kinder zur Welt. Die Zahl der Neugeborenen sank damit im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
    Die Geburtenzahl sank damit auch auf den niedrigsten Stand seit 2013 - in dem Jahr wurden zuletzt weniger als 700.000 Kinder geboren. Für 2022 verzeichnete die Statistikbehörde noch 738.819 Lebendgeborene.

    Zahl der Heiraten auf zweitniedrigstem Stand seit 1950

    Auch die Zahl der Eheschließungen war 2023 stark rückläufig: Sie sank um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 360.992 und damit auf den zweitniedrigsten Wert seit 1950. Rund 351.800 Ehen wurden zwischen Mann und Frau geschlossen und 9.200 Ehen zwischen Personen gleichen Geschlechts.
    Prof. Martin Bujard  | Forschungsdirektor Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
    "Krisen verunsichern die Menschen und viele schieben den Kinderwunsch deshalb auf", so Prof. Martin Bujard, Forschungsdirektor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.21.03.2024 | 5:06 min
    2022 hatten sich noch insgesamt 390.743 Paare das Ja-Wort gegeben. Schon dieser Wert war nach dem stark von pandemiebedingten Einschränkungen geprägten Jahr 2021 (357.785 Heiraten) die zweitniedrigste Zahl an Eheschließungen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950.
    Dabei ging die Zahl der standesamtlichen Hochzeiten in Ostdeutschland um neun Prozent von 56.971 im Jahr 2022 auf rund 51.800 im Jahr 2023 zurück. Das ist stärker als in Westdeutschland, wo die Zahl um 7,4 Prozent von 321.431 im Jahr 2022 auf rund 297.700 Eheschließungen im Jahr 2023 abnahm.
    Eheschließungen je 1000 Einwohner

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    Geburtenrückgang in Ostdeutschland stärker

    Auch bei den Geburten gibt es ein Ost-West-Gefälle: In Ostdeutschland sank die Geburtenzahl im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent von 86.227 auf rund 78.300.
    In Westdeutschland hingegen sank die Zahl der Neugeborenen um 5,9 Prozent von 616.863 auf rund 581.000.
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    Anteil der Erstgeburten seit 2013 gesunken

    Vor allem der Anteil der Erstgeburten sank von 2013 bis 2023, obwohl ihre Zahl zwischen 2013 und 2016 kurz zugenommen hatte.
    Im gesamten Zehn-Jahres-Zeitraum stieg allerdings der Anteil der Geburten der dritten und weiteren Kinder. Maßgeblich bei dieser Entwicklung sind laut der Statistik Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit, von denen im vergangenen Jahre 26,4 Prozent mindestens das dritte Kind zur Welt brachten. Bei Müttern mit deutscher Staatsangehörigkeit war der Anteil dritter und weiterer Kinder mit 15,8 Prozent deutlich geringer.
    Die Zahlen zu Geburten wie zu Eheschließungen für Ost- und Westdeutschland klammern laut dem Bundesamt Berlin jeweils aus, in den Ergebnissen für Gesamtdeutschland ist Berlin enthalten. Generell seien die aktuellen Werte vorläufiger Natur.
    Quelle: dpa, epd, AFP

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