Delegierten-Fußballmannschaft:FC Bundestag schließt AfD-Spieler aus
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Die Fußballgruppe des deutschen Parlaments, der FC Bundestag, schließt Spieler der AfD künftig aus. Die Entscheidung stößt bei der Partei auf Kritik - sie will dagegen vorgehen.
Der frühere Präsident des Bundestages, Norbert Lammert, nannte den FC Bundestag schon einmal "Botschafter des Parlaments".
Quelle: dpa
Der FC Bundestag will keine Mitglieder der AfD mehr in seinen Reihen dulden. Eine Mitgliedschaft in der AfD sei nicht vereinbar mit einer Mitgliedschaft in dem parteiübergreifenden Fußballverein, stellte die Mitgliederversammlung in einer Abstimmung fest. Das teilte der Kapitän des Vereins, Mahmut Özdemir (SPD), mit.
Nach einer Aussprache habe sich eine Mehrheit von 29 Abgeordneten bei elf Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen dafür ausgesprochen. Der Vorstand wurde beauftragt, die notwendigen Gespräche und Maßnahmen einzuleiten. Zuvor hatte "The Pioneer" über die Entscheidung berichtet. Die AfD will gegen den Beschluss juristisch vorgehen.
Im Verein spielten in der Vergangenheit: Joschka Fischer (Grüne), Franz Josef Jung (CDU), Norbert Lammert (CDU), Franz Müntefering (SPD), Peter Ramsauer (CSU), Wolfgang Schäuble (CDU), Rudolf Scharping (SPD), Andreas Scheuer (CSU), Gerhard Schröder (SPD), Peter Struck (SPD), Klaus Töpfer (CDU) und Theodor Waigel (CSU).
FC Bundestag vertritt demokratische Werte
Der FC Bundestag beschäftigt sich - Özdemir zufolge - seit 2017 mit der Frage der Vereinbarkeit der AfD-Mitgliedschaft im FC Bundestag. In jenem Jahr sei auch in der Satzung des Vereins festgehalten worden, dass der FC Bundestag als Zusammenschluss von Abgeordneten des Deutschen Bundestages "überparteilich und interfraktionell die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des parlamentarischen Systems der Bundesrepublik Deutschland" vertrete.
Er steht dabei für Weltoffenheit, Völkerverständigung sowie Toleranz und positioniert sich klar gegen jede Form von Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus sowie fremdenfeindliche Bestrebungen.
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FC Bundestag
Die AfD sieht ihr Recht auf Gleichbehandlung verletzt, da sie aktuell keinen Vorsitz im Bundestagsausschuss stellt. Das Bundesverfassungsgericht soll klären, ob sie Anrecht hat.20.03.2024 | 2:36 min
"Eine Mitgliedschaft in der AfD bedeutetet, dass jedes einzelne Mitglied sich billigend in einer Gemeinschaft befindet, die diese zitierten Werte der Satzung in Zweifel zieht", erklärte Özdemir. Er bezog sich dabei auf den Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Özdemir sagte weiter:
Unser Signal ist eindeutig, dass wir im FC Bundestag keine Mitglieder dulden, die als Mitglieder der AfD das Paktieren mit dem Rechtsextremismus vollziehen oder zumindest billigend in Kauf nehmen.
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Mahmut Özdemir, Kapitän FC Bundestag
Der Vereinskapitän bekräftigte: "Damit kann sich jeder einzelne AfD-Kollege überlegen, ob ihm die Mitgliedschaft in der AfD oder die Mitgliedschaft im FC Bundestag wichtiger ist".
"Ganz die AfD ausschließen, das halte ich für höchst fragwürdig", so Verfassungsrechtler Prof. Ulrich Battis. "Ob ein bestimmter Abgeordneter abgelehnt werden kann, ich denke, das wird das Gericht bejahen."20.03.2024 | 4:28 min
AfD reagiert auf Ausschluss
Der sportpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Jörn König, sprach von einem "Ausgrenzungsbeschluss", der einer Demokratie nicht angemessen sei. "Wir werden diesen Beschluss juristisch anfechten", kündigte König an, der dem FC Bundestag angehört. Er warf SPD und Grünen vor, den FC Bundestag politisch zu instrumentalisieren.
Die bisherigen gemeinsamen langjährigen Aktivitäten waren sportlich harmonisch und von großem Zusammenhalt geprägt.
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Jörn König, AfD
Er erinnerte daran, dass man zusammen 2022 einen Titel bei der Parlaments-EM gewonnen habe.
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