Elterngeld: CSU-Vize Bär fordert Erhöhung

    Kritik an Ministerin Paus:CSU-Vize Bär für höheres Elterngeld

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    CSU-Vize Dorothee Bär fordert eine Erhöhung des Elterngeldes und kritisiert Familienministerin Paus. Die Grünen-Politikerin setze sich zu wenig für die Belange von Familien ein.

    Die Schatten von zwei Erwachsenen und einem Kind sind in den Morgenstunden auf dem Asphalt zu sehen.
    Die CSU-Vizevorsitzende Dorothea Bär fordert eine Erhöhung des Elterngelds - etwa durch Inflationsausgleich.
    Quelle: dpa

    Die stellvertretende Vorsitzende der CSU und Vize-Fraktionschefin der Union, Dorothee Bär, kritisiert Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und fordert eine Erhöhung des Elterngelds. Der "Rheinischen Post" sagte sie:

    Wir dürfen uns nicht nur um die kümmern, die Transferleistungen benötigen, sondern um alle.

    Dorothee Bär, CSU-Vize-Vorsitzende

    "Auch Gutverdiener sollen sich für Kinder entscheiden. Dem dient das Elterngeld auch. Deswegen sind wir gegen Kürzungen." Da das Elterngeld noch nie angepasst worden sei, brauche es "definitiv eine Erhöhung", etwa durch einen Ausgleich der Inflation.
    Zugleich kritisierte Bär, Familienministerin Paus setze sich in der Öffentlichkeit zu wenig für die Belange von Familien ein: "Die meisten ihrer Vorgängerinnen waren laut, unbequem, haben sich für die Sache mit Leidenschaft ins Zeug gelegt."
    Die FDP will nicht beim Elterngeld sparen:

    Skepsis gegenüber Ampel-Vorhaben

    Beim Kampf gegen Armut sei sie skeptisch gegenüber dem Vorhaben der Ampel-Regierung, eine Kindergrundsicherung einzuführen, fügte Bär hinzu:

    Was nichts nützt, ist, wieder nur mehr Geld per Gießkannenprinzip in die Familien zu geben. Weil das leider nicht immer bei den Kindern ankommt.

    Dorothee Bär, CSU-Vize-Vorsitzende

    Der Regierung wirft Bär weiter vor, sie "zerstört beispielsweise bei den Sprachkitas bestehende Strukturen". Kinder bräuchten aber qualitativ hochwertige Bildung, die sie so nicht mehr bekämen: "Deswegen müssen alle Einrichtungen in Deutschland Sprachkitas werden. Dorthin muss das Geld fließen. Coaching, Qualitätsmanagement, Elternarbeit, Bildung für die Kinder, das ist unser Ansatz."
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    Union kritisiert Kappung beim Elterngeld

    Die Union kritisiert die von Paus vorgeschlagene Kappung beim Elterngeld ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 150.000 Euro. Nach Angaben der Ministerin hätten dann rund 60.000 bessergestellte Familien keinen Anspruch mehr auf die staatliche Lohnersatzleistung während der Elternzeit.
    Im vergangenen Jahr bezogen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gut 1,8 Millionen Personen Elterngeld, die Mehrzahl Frauen (knapp 1,4 Millionen). Die Grenze war bereits in der vergangenen Legislaturperiode von der Großen Koalition von damals 500.000 auf 300.000 Euro abgesenkt worden.
    Das Elterngeld ist eine staatliche Ersatzleistung, die Einkommenseinbußen abfedern soll, wenn Eltern nach der Geburt ihrer Kinder zeitweise nicht oder weniger arbeiten. Die Höhe ist einkommensabhängig und liegt grundsätzlich bei 65 Prozent des Netto-Einkommens vor der Geburt. Mindestens werden 300 Euro, maximal 1.800 Euro pro Monat gezahlt.
    Quelle: KNA

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