Finanzierung: "Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss"

    Fehlende finanzielle Zusagen:"Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss"

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    Die Länder sowie die Verkehrsbranche warnen vor einem Ende des Deutschlandtickets. Die Kostenübernahme für kommende Jahre sei vom Bund nicht geklärt, heißt es in einem Brandbrief.

    Gut drei Monate nach dem Start des Deutschlandtickets sehen Länder und Verkehrsbranche das Projekt angesichts fehlender langfristiger Finanzzusagen in Gefahr.
    Der Bund und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) "müssen sich jetzt endlich zu dem von ihm selbst initiierten Projekt bekennen und auch in den kommenden Jahren die Hälfte der Kosten des Deutschlandtickets übernehmen", sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der Süddeutschen Zeitung.

    Deutschlandticket: Mehrkosten nur 2023 gedeckelt

    Das Ticket gilt seit Mai und berechtigt für 49 Euro im Monat bundesweit zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Rund elf Millionen Menschen haben das Ticket als Abo. Bund und Länder wollen das Deutschlandticket bis 2025 je zur Hälfte mit insgesamt drei Milliarden Euro finanzieren.
    Mögliche Mehrkosten sind aber nur in diesem Jahr abgedeckt, hier droht im kommenden Jahr eine Finanzierungslücke, da der Bund bislang keine Zusagen machte, diese weiterhin zur Hälfte zur übernehmen.
    Bilanz nach hundert Tagen Deutschlandticket:

    Länder schrieben Brandbrief an Wissing

    Die Süddeutsche Zeitung zitierte aus einem mehrseitigen Brandbrief an Wissing, in dem auch Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), derzeit Vorsitzender der Länder-Verkehrsministerkonferenz, mahnt: Ohne eine Einigung in offenen Finanzfragen für die Zeit nach 2023 "sehen die Länder die Fortführung des Deutschlandtickets oder zumindest dessen flächendeckende Anwendung ernsthaft gefährdet".
    Auch der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Werner Overkamp, warnt:

    Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht.

    Werner Overkamp, Vizepräsident Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

    Der Ball liege jetzt bei Bund und Ländern, sie seien gefordert, "die Finanzierung über 2023 hinaus sicherzustellen", sagte Overkamp der Süddeutschen Zeitung.
    Ein Scheitern sei aber "relativ unwahrscheinlich", sagt ZDF-Korrespondent Bernd Benthin, auch wenn die Finanzierung nur für dieses Jahr sicher sei. Der Kanzler selbst habe von einer der "besten Ideen" der Bundesregierung gesprochen. Ob es teurer werde, sei noch offen. Die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bleibe aber "hakelig".
    Schaltgespräch zwischen Benthin und Moderator Szepanski.
    Die zukünftige Finanzierung des 49-Euro-Tickets ist derzeit noch unklar. Für das nächste Jahr fehlt die Zusicherung des Bundesverkehrsministeriums, die Hälfte der möglichen Mehrkosten zu übernehmen. 11.08.2023 | 2:10 min
    Das "Gezerre ums Geld" beim 49-Euro-Ticket geht weiter, so ZDF-Reporter Bernd Benthin:

    Wissing-Sprecher: "Angespannte Haushaltslage" erschwert Diskussion

    Ein Sprecher von Wissing sagte der Zeitung, die Diskussionen würden "durch die angespannte Haushaltslage" und die "damit notwendige Priorisierung des Mitteleinsatzes erschwert".
    Das Verkehrsministerium stehe mit den Ländern und der Branche in engem Austausch, um weitere Details zu klären. Ziel sei eine rechtssichere Umsetzung des Vorhabens.

    Stadt vs. Land
    :Wie das Deutschlandticket ankommt

    Seit 100 Tagen ist das Deutschlandticket für 49 Euro auf dem Markt und verkauft sich millionenfach. Ist der Nachfolger des 9-Euro-Tickets aus dem vergangenen Jahr also ein Erfolg?
    von Sarah Gräf
    Deutschlandticket
    Quelle: AFP

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