Deutsche Bahn: GDL lässt über unbefristete Streiks abstimmen

    Arbeitskampf bei der Bahn:GDL lässt über unbefristete Streiks abstimmen

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    Einen Tag nach dem bundesweiten Warnstreik ruft die Lokführergewerkschaft GDL ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung auf. Wann diese stattfinden soll, ist allerdings noch unklar.

    Schwerin: Claus Weselsky (M), Vorsitzender der GDL, Dietmar Knecht (r), dbb-Landeschef Mecklenburg-Vorpommern, und Michael Blanck, Vorsitzender der Landestarifkommission
    Die GDL-Führung bei einer Demo in Schwerin
    Quelle: dpa

    Einen Tag nach ihrem bundesweiten Warnstreik leitet die Lokführergewerkschaft GDL eine Urabstimmung über längere und häufigere Streiks ein. Die Gewerkschaft rief am Freitag ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn, Transdev, City-Bahn Chemnitz und acht Personaldienstleistern zur Urabstimmung auf. Der GDL-Vorsitzende, Claus Weselsky, betonte:

    Wir erwarten, dass unsere Mitglieder der Hinhaltetaktik der Arbeitgeber eine eindeutige Antwort erteilen.

    Claus Weselsky, GDL-Vorsitzender

    Warnstreik sorgte für massive Behinderungen

    Der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) von Mittwoch- bis Donnerstagabend hatte für massive Störungen im Bahnverkehr gesorgt. Nach Angaben der Deutschen Bahn fuhren im Fernverkehr nur 20 Prozent der Züge. Eigentlich hatten beide Seiten am Donnerstag ihre Tarifverhandlungen in Berlin fortsetzen wollen, die Bahn hatte die Gespräche aber wegen des Streiks abgesagt. 
    Die Gewerkschaft sei "auch am Freitag" in Berlin verhandlungsbereit gewesen, erklärte die GDL am Abend. Die Deutsche Bahn habe Verhandlungen aber erneut "verweigert". "Kurzum: Die Arbeitgeber taktieren und ignorieren, dass ihre Beschäftigten für Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeit kämpfen", erklärte die GDL mit Blick auf ihre Kernforderung nach einer Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit.

    GDL will Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich

    Die GDL fordert:
    • Eine Viertagewoche mit 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich für Schichtarbeitende.
    • Mindestens 555 Euro mehr Geld,
    • 3.000 Euro Inflationsprämie und
    • Höhere Zulagen für Schichtarbeit bei einem Jahr Laufzeit . Derzeit liegt die Wochenarbeitszeit bei 38 Stunden.
    Die Bahn wiederum legte folgendes Angebot vor:
    • Elf Prozent mehr Lohn;
    • Eine Inflationsprämie von bis zu 2.850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten.
    Die Bahn lehnt aber ab:
    • Die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung;
    • Generell Verhandlungen mit der Gewerkschaft zum Thema.

    GDL kritisiert "Verweigerungshaltung" der Arbeitgeber

    Diese "Verweigerungshaltung" der Arbeitergeber sei nicht nur "inakzeptabel, unsozial und respektlos", erklärte die GDL. "Sie wirkt überdies demotivierend und wird deshalb von den Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern mit absolut hoher Streikbeteiligung und kämpferischer Entschlossenheit beantwortet." 
    Für längere und häufigere Streiks benötigt die GDL nach eigenen Angaben mindestens 75 Prozent Zustimmung ihrer Mitglieder. Zum zeitlichen Rahmen der Urabstimmung machte die Gewerkschaft zunächst keine Angaben. Weitere Warnstreiks seien "bis dahin nicht ausgeschlossen".

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    von Moritz Flocke und Samuel Kirsch
    Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: Claus Weselsky (M), Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), und Dietmar Knecht (r), dbb-Landeschef Mecklenburg-Vorpommern
    Quelle: dpa

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