Klimaprotest in Den Haag: Polizei meldet 1.500 Festnahmen

    Klimaprotest in Den Haag :Polizei meldet mehr als 1.500 Festnahmen

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    Bei Klimaprotesten in Den Haag hat die niederländische Polizei mehr als 1.500 Menschen festgenommen. Die Aktivisten hatten zuvor einen Teil der Autobahn blockiert.

    Polizeibeamte tragen Aktivisten von Extinction Rebellion weg
    Klimaprotest von Extinction Rebellion in Den Haag: Laut Polizeiangaben wurde hunderte Demonstranten von der Straße entfernt und in bereitstehende Busse gebracht.
    Quelle: epa

    Die niederländische Polizei hat bei einer Protestaktion der Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion mehr als 1.500 Menschen festgenommen.
    Diese hatten zum siebten Mal einen Streckenabschnitt einer Autobahn im Zentrum der Hauptstadt Den Haag blockiert, um gegen staatliche Subventionen für fossile Brennstoffe zu protestieren.

    Polizist von Aktivist gebissen?

    Die Polizei teilte mit, sie habe nach einer Vorwarnung Wasserwerfer gegen die Aktivisten eingesetzt und insgesamt 1.579 Menschen festgenommen. Extinction Rebellion sprach von rund 7.000 Protestteilnehmern.
    Polizei mit Wasserwerfen gegen die Demonstranten
    Die Polizei setzte in Den Haag Wasserwerfer ein, um die Demonstranten an der Blockade des Autobahnabschnitts zu hindern.
    Quelle: epa

    Die meisten Festgenommenen seien schon bald wieder freigelassen worden, erklärte die Polizei. 40 von ihnen würden aber unter anderem wegen Sachbeschädigung und Beleidigung strafrechtlich verfolgt.
    Einer der Aktivisten hatte den Angaben zufolge bei der Festnahme einen Polizisten gebissen. An dem Einsatz waren hunderte Polizisten beteiligt.

    Viele Teilnehmer in Badekleidung unterwegs

    Für ihre Blockade hatten die Klimaaktivisten die A12 im Zentrum von Den Haag ausgewählt, die am Parlament sowie zwei Ministerien vorbeiführt. In Erwartung, dass die Polizei sie mit Wasserwerfern auseinandertreiben werde, waren viele Teilnehmer in Badekleidung gekommen und tanzten bei Sonnenschein unter den Wasserstrahlen.

    Tweet von @NLRebellion

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    "Wir kommen jeden Monat oder alle zwei Monate und jedes Mal verdoppelt sich die Teilnehmerzahl", sagte Extinction-Rebellion-Sprecher Aaron Pereira der Nachrichtenagentur AFP über den Protest.

    Es gibt eine große Unterstützung der Bevölkerung für echte Klima-Maßnahmen und den Leuten wird bewusst, dass die Regierung sich dem aktiv widersetzt, indem sie die Fossile-Energie-Industrie subventioniert.

    Extinction-Rebellion-Sprecher Aaron Pereira

    Die 31-jährige Protestteilnehmerin Anne Kerevers sagte AFP, der Klimawandel sei im vollen Gange "und wir kennen den Grund und er wird immer noch von unserer Regierung subventioniert".

    Auch "Game of Thrones" -Star Carice van Houten festgenommen

    Unter den Demonstrierenden waren auch niederländische Prominente, darunter die Schauspielerin Carice van Houten, die durch ihre Rolle als Priesterin Melisandre in der Serie "Game of Thrones" bekannt wurde. Die niederländische Nachrichtenagentur ANP meldete, der Serien-Star sei am Samstag festgenommen worden, habe aber am Abend nach Hause zurückkehren dürfen.
    In einem Video, das van Houten im Onlinedienst Instagram veröffentlichte, war die 46-Jährige in einem roten Poncho von den Wasserwerfern durchnässt zu sehen.
    Extinction Rebellion ist bekannt für schlagzeilenträchtige Protestaktionen wie die Blockade von Straßen oder Flughäfen. Im Januar kündigte die international aktive Gruppe aber einen vorübergehenden Stopp ihrer spektakulären Aktionen an, um stattdessen tausende Menschen für Klimaschutz-Demonstrationen zu mobilisieren.
    Auf dem Bild ist ein mit öl-ähnlicher Flüssigkeit beschmiertes Gebäude zu sehen.
    Die „Letzte Generation“ und „Extinction Rebellion“ haben in Berlin mehrere Gebäude mit einer öl-ähnlichen Flüssigkeit beschmiert. Betroffen sind unter anderem Gebäude der FDP, sowie der Konzerne Coca Cola und Bayer.13.04.2023 | 2:02 min

    Scholz über Klima-Protestaktionen: "Völlig bekloppt"

    In Deutschland waren am Mittwoch in sieben Bundesländern Wohnungen von Mitgliedern der Klimaschutzgruppe Letzte Generation durchsucht worden, die immer wieder ähnliche Blockadeaktionen wie Extinction Rebellion organisiert.
    Zudem wurden Konten beschlagnahmt, Vermögenswerte gesichert und die Webseite der Gruppe gesperrt. Veranlasst hatte das Vorgehen die bayerische Generalstaatsanwaltschaft. Der Verdacht lautete auf Bildung einer kriminellen Vereinigung.
    Aus SPD und Grünen sowie von Umweltorganisationen wie Greenpeace kam Kritik an dem Vorgehen der Behörden. Die CDU forderte hingegen ein härteres Vorgehen gegen die Letzte Generation. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die Aktionen der Klimagruppe kürzlich als "völlig bekloppt" bezeichnet.

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