Mann gesteht queerfeindliche und antisemitische Taten in Berlin
Quelle: dpa
Ein 63-Jähriger soll für queerfeindliche und antisemitisch motivierte Taten in Berlin verantwortlich sein.
Verdächtiger in vollem Umfang geständig
Der Mann habe die Taten unter anderem am vergangenen Wochenende in vollem Umfang eingeräumt, hieß es von den Behörden. Er wurde am Dienstagnachmittag wegen politisch motivierter Brandstiftungen festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Die genaue Tatmotivation des Deutschen sei noch nicht klar, sagte der Sprecher der Staatsanwalt. Der 63-Jährige sollte noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.
Der Mann war wegen früherer Taten ins Visier der Ermittler geraten, vor allem wegen Sachbeschädigung von Wahlplakaten. Im Mai sei wegen sieben solcher Fälle Anklage erhoben worden, in zwei Fällen davon auch wegen Volksverhetzung. Auch homofeindlicher Hass sei erkennbar gewesen. Weil der Mann jeweils seinen Namen auf den Plakaten hinterließ, führten die Ermittlungen in den aktuellen Fällen zu dem 63-Jährigen.
Felix Klein hofft auf ein EU-Gesetz im Kampf gegen Antisemitismus. Das "Digitale-Dienste-Gesetz" könne dabei eine Wendemarke sein, sagt der Beauftragte der Bundesregierung.
Brandanschläge gegen Homosexuelle und Holocaust-Mahnmal
Haftbefehl gegen ihn sei dann nach einem Brandanschlag auf einen Verein lesbischer Frauen am frühen Montagmorgen erlassen worden. Auf einem Flugblatt an der Scheibe des Vereins klebte ein Zettel mit einem Bibelzitat, das sich gegen Homosexuelle richtete.
Zettel mit diesem Zitat waren in der Nacht zum Samstag auch an dem Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Tiergarten angebracht gewesen. Ebenfalls in der Nacht zum Samstag wurde eine Bücherbox am
Holocaust-Mahnmal "Gleis 17" im Berliner Grunewald angezündet. Zu dem Angriff gab es ein antisemitisches Bekennerschreiben. Zeugen hatten von einem Mann berichtet, der eine Kiste in die zur Bücherbox umgebaute frühere Telefonzelle gestellt und angezündet habe.
Quelle: dpa