Präsidentschaftswahl: Wahllokale in Taiwan öffnen

    Wahllokale sind geöffnet:Taiwan wählt neuen Präsidenten und Parlament

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    In Taiwan hat die Präsidentschaftswahl begonnen. Das Ergebnis wird einen großen Einfluss auf das zukünftige Verhältnis zwischen dem ostasiatischen Inselstaat und China haben.

    Menschen geben in einem Wahllokal in Taiwan ihre Stimmen ab.
    Die Wahllokale in Taiwan sind geöffnet. Die Menschen geben ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl ab.
    Quelle: epa

    Im ostasiatischen Inselstaat Taiwan haben die Wahllokale für die Abstimmung über einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament geöffnet. Die rund 19,5 Millionen Wahlberechtigten konnten ab 8.00 Uhr (Ortszeit) ihre Stimme abgeben.
    Der Wahlkampf wurde unter anderem von den Spannungen zwischen China und Taiwan bestimmt. Wer die Wahl gewinnt, wird auch darüber entscheiden, wie sich das Verhältnis zu China entwickelt.
    TOPSHOT-TAIWAN-POLITICS-VOTE
    Taiwan wählt ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten. Die Welt schaut mit Spannung zu. Denn die Kandidaten stehen für unterschiedliche Haltungen gegenüber China.12.01.2024 | 2:37 min

    Präsidentin Tsai Ing-wen darf nicht antreten

    Die für eine Unabhängigkeit Taiwans stehende Demokratische Fortschrittspartei (DPP) ist in den Augen der chinesischen Führung separatistisch, auch wenn sie eine offizielle Unabhängigkeitserklärung nicht beabsichtigt. Präsidentin Tsai Ing-wen darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Für die DPP kandidiert stattdessen William Lai.




    Die Konkurrenten der konservativen Partei Kuomintang und der Taiwanischen Volkspartei wollen wieder mehr Kontakt zu China über Wirtschaft, Kultur oder Tourismus aufbauen, jedoch unter der Voraussetzung, dass Taiwans Demokratie gewahrt bleibt.

    Verhältnis zu China angespannt

    Die kommunistische Partei in Peking sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an und will eine Wiedervereinigung, notfalls auch mit militärischen Mitteln. Schon länger demonstriert Peking fast täglich mit Kampfjets, die in Taiwans Luftverteidigungszone eindringen, seine militärische Macht in der Taiwanstraße, der Meerenge zwischen den beiden Staaten.

    1912 wurde die "Republik China" ausgerufen. Ihr Staatsgebiet umfasste damals ganz China - das Festland und seit 1945 auch Taiwan. Nach dem chinesischen Bürgerkrieg 1949 hatte die Kommunistische Partei auf dem chinesischen Festland die Macht errungen und die "Volksrepublik" ausgerufen. Die unterlegene Kuomintang zogen sich nach Taiwan zurück. Als Resultat des Bürgerkrieges bestehen bis heute zwei separate chinesische Staaten: zum einen die sozialistische Volksrepublik China und zum anderen die von nur wenigen Staaten als eigenständig anerkannte demokratische Republik China (Taiwan). Die Volksrepublik betrachtet Taiwan, obwohl sie die Insel faktisch nie beherrscht hat, als Bestandteil des chinesischen Territoriums. Peking hält am "Ein China-Prinzip" fest. Nach dieser Doktrin der Kommunistischen Partei Chinas gibt es nur ein einziges China - inklusive Taiwan, Hongkong und Macau. Die Republik China (Taiwan) wiederum betrachtet sich selbst als souveränen Staat, von dem sich die Volksrepublik abgespalten habe.

    Peking hatte 2016 den Kontakt mit der aktuell noch amtierenden Regierung unter Präsidentin Tsai abgebrochen. Taiwan hat seine Unabhängigkeit zwar offiziell nicht erklärt, aber seit Jahrzehnten eine unabhängige, demokratisch gewählte Regierung.
    People are seen through Taiwan national flags during a final campaign rally of the Kuomintang (KMT), or the Chinese Nationalist Party, on the eve of the general election in New Taipei City, Taiwan, 12 January 2024.
    Die Präsidentschaftswahlen in Taiwan haben begonnen. Wichtigstes Thema ist der Umgang mit dem übermächtigen Nachbarn China, der den Inselstaat als abtrünnige Provinz sieht.12.01.2024 | 1:37 min
    Bis 16.00 Uhr (Ortszeit) können die Menschen außerdem ein neues Parlament wählen, in dem die DPP bislang die absolute Mehrheit hatte. Mit einem Wahlergebnis wird für den späten Samstagabend gerechnet.

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    :Taiwan-Wahl: China nicht das einzige Thema

    Bei der Wahl in Taiwan geben 20 Millionen Menschen ihre Stimme ab. Doch neben dem Konflikt mit China geht es für die Menschen vor Ort um viel mehr.
    Miriam Steimer, Taipeh
    Eine Frau hält auf einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) ein Plakat hoch.
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    Quelle: dpa

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