Gerichtliches Abtreibungsverbot: Schwangere verlässt Texas

    Nach Gerichtsentscheidung:Für Abtreibung: Schwangere verlässt Texas

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    Nach dem Verbot einer zunächst erlaubten Abtreibung muss eine 31-Jährige Texanerin nun in einen Nachbarstaat fahren. Die Schwangerschaft könnte das Leben der Frau bedrohen.

    Texanerin Kate Cox
    Die Texanerin Kate Cox hatte aus Gesundheitsgründen einen Notfall-Schwangerschaftsabbruch beantragt. (Archivbild)
    Quelle: AP

    Eine Schwangere in Texas, die gegen das strenge Abtreibungsverbot dort geklagt hat, ist für einen Schwangerschaftsabbruch aus dem US-Staat ausgereist. Das teilten die Anwälte der 31-Jährigen am Montag mit.
    Zu dem Zeitpunkt stand das Urteil des Obersten Gerichtshofs von Texas noch aus, ob die Frau unter den wenigen Ausnahmen des Abtreibungsgesetzes auf legalem Wege eine Abtreibung vornehmen lassen kann.

    Erst Erlaubnis, dann Verbot

    Eine Richterin hatte ihr die Erlaubnis dazu in der vergangenen Woche erteilt, doch der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates hatte diese Entscheidung kurz darauf wieder ausgesetzt. Am Montag folge dann die offizielle Entscheidung, die Erlaubnis aufzuheben.
    "Ihre Gesundheit steht auf dem Spiel", teilte die Präsidentin des Centers for Reproductive Rights, Nancy Northup, am Montag mit, deren Organisation die 31-Jährige vertritt. Die Frau habe "nicht mehr länger warten" können.
    Wohin sie für die Abtreibung gegangen ist, wurde nicht mitgeteilt. Die Frau befand sich in der 21. Schwangerschaftswoche.
    Ein Mann liegt auf einer Liege, man sieht seinen Oberkörper und sein Gesicht, sein Unterkörper wird verdeckt durch einen Mann in OP-Kleidung, der sich über den Mann auf der Liege beugt.
    Abzutreiben wird in den USA rechtlich immer schwieriger. Viele Männer entscheiden sich daher für eine Vasektomie. Wir sind unterwegs mit einem Urologen und seiner mobilen Klinik.07.06.2023 | 5:47 min

    Offenbar erste Klage auf Erlaubnis einer Abtreibung

    In der Klage der Frau hieß es, Ärzten zufolge leide ihr Fötus an der Krankheit Trisomie 18. Diese soll mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt oder Fehlgeburt und einer niedrigen Überlebenswahrscheinlichkeit verbunden sein.
    Zudem sei die Frau gewarnt worden, dass sie womöglich künftig nicht mehr gebären könne, wenn sie das Kind austrage.
    Die Klägerin war vermutlich die erste Frau in den USA, die bei einem Gericht um Erlaubnis für eine Abtreibung gebeten hat, seitdem der Oberste Gerichtshof der USA im vergangenen Jahr das Abtreibungsrecht gekippt hat.
    Quelle: AP, AFP
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