Halbierung geplant: USA wollen viele Soldaten aus Syrien abziehen

Halbierung geplant :USA wollen viele Soldaten aus Syrien abziehen

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Die USA wollen mehr als die Hälfte ihrer in Syrien stationierten Soldaten abziehen. US-Präsident Trump steht der Militärpräsenz in dem Land seit Langem skeptisch gegenüber.

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Als Teil der internationalen Anti-IS-Koalition sind derzeit rund 2.000 US-Soldaten in Syrien stationiert.
Quelle: AP

Die USA haben eine Reduzierung ihrer militärischen Präsenz in Syrien angekündigt und wollen die Truppenstärke in dem Land in den kommenden Monaten etwa halbieren.

Dieser bewusste und auf Bedingungen basierende Prozess wird die US-Präsenz in Syrien in den kommenden Monaten auf weniger als tausend US-Truppen reduzieren.

Sean Parnell, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums

Zuletzt waren in Syrien etwa 2.000 US-Soldaten stationiert.
Die Konsolidierung des Einsatzes in Syrien trage den Erfolgen im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Rechnung, hieß es aus dem Pentagon weiter. Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) könne weiterhin Angriffe auf IS-Überbleibsel in Syrien durchführen. Die USA würden dafür auch eng mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten.
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IS gilt seit 2019 als besiegt

Die Soldaten waren dort als Teil der 2014 gegründeten internationalen Anti-IS-Koalition stationiert worden, um das von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausgerufene "Kalifat" in Syrien und im Irak zu zerschlagen. Seit 2019 gelten die Dschihadisten als besiegt, haben sich seitdem aber international ausgebreitet und planen weiterhin Terroranschläge im Westen oder stiftet zu diesen an. Viele IS-Kämpfer zogen sich zudem in riesige Wüstengebiete in Syrien und im Irak zurück und gelten weiterhin als Gefahr.
Zuvor hatten bereits US-Medien über den geplanten Teilabzug aus Syrien berichtet. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes, berichtete etwa die "New York Times". Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen.
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Trump: "Das ist nicht unser Kampf"

US-Präsident Donald Trump steht der US-Militärpräsenz in Syrien seit Langem skeptisch gegenüber. Kurz vor dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember erklärte er, Syrien sei ein einziges Chaos. "Das ist nicht unser Kampf", betonte Trump. Assad wurde am 8. Dezember von Kämpfern unter Führung der islamistischen HTS-Miliz gestürzt.
In den vergangenen Jahren hat der IS seine Fähigkeiten in Syrien wieder stetig ausgebaut und dürfte den Sturz von Assad nutzen, um weiter an Stärke zu gewinnen. So hatte der IS Gelegenheit, große Waffenarsenale der alten Regierung in seinen Besitz zu bringen.
Quelle: dpa, AFP, Reuters

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