Klimakonferenz in Dubai fordert "Übergang"

    Gemeinsame Erklärung angenommen:Klimagipfel einig: Abkehr von Fossil-Energie

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    Ein "Übergang" weg von fossilen Brennstoffen, aber noch kein klarer Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas: Die Klimakonferenz in Dubai einigt sich auf ein Abschlusspapier.

    An einem Podium sitzen Sprecher und vor ihnen sitzt ein Publikum
    Die Weltklimakonferenz hat sich auf eine Abkehr von Öl-, Gas- und Kohleenergie geeinigt. Ein klares Bekenntnis zum Aus von Fossilen beinhaltet das Schlussdokument jedoch nicht.13.12.2023 | 0:20 min
    Die UN-Klimakonferenz ruft zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf. Nach zähen Verhandlungen haben sich die Staaten auf ein entsprechendes Abschlusspapier geeinigt. Es sieht einen "gerechten, geordneten und ausgewogenen Übergang weg von fossilen Brennstoffen in den Energiesystemen" vor. Der Text wurde im Vergleich zur Vorversion damit nachgeschärft.
    Es ist das erste Mal in den drei Jahrzehnten der COP-Klimagipfel, dass sich die Nationen auf eine konzertierte Abkehr von Öl, Gas und Kohle einigen. Fossile Brennstoffe machen derzeit rund 80 Prozent der weltweiten Energieversorgung aus.
    Andreas Stamm in Dubai
    Die Weltgemeinschaft bei der UN-Klimakonferenz ruft zur Abkehr von fossilen Energien auf. ZDF-Korrespondent Andreas Stamm ordnet ein, was das nun für den Klimaschutz bedeutet.13.12.2023 | 1:06 min

    Viele hatten Ausstieg aus fossilen Energien gefordert

    Länder wie Deutschland setzten sich allerdings nicht mit ihrer Forderung durch, einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu vereinbaren. Mehr als hundert Staaten hatten zuvor einen solchen "Phase out" gefordert. Der bisherige Entwurf der Abschlusserklärung war vor allem bei den USA und der Europäischen Union auf Widerstand gestoßen. Sie drängten auf eine klare Formulierung, um ein Ende des fossilen Zeitalters zu signalisieren - gegen den Protest von Mitgliedern der Erdölproduzentengruppe Opec und ihrer Verbündeten.
    Konkret peilt das 21-Seiten-Papier an:
    • ein "Netto-Nullverbrauch im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen" bis 2050
    • die Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030
    • die Verdopplung des Tempos bei der Energieeffizienz
    • verstärkte Anstrengungen zur Reduzierung des Kohleverbrauchs
    • eine beschleunigte Entwicklung von Technologien wie der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, die eine Umstellung schwer zu dekarbonisierender Industrien ermöglichen.

    Edenhofer: Wichtiger Erfolg

    Zugleich wird die Bedeutung von "Übergangsenergien" für die Energiesicherheit anerkannt - ein Verweis auf die Bedeutung von Erdgas als weniger klimaschädliche Energiequelle als Erdöl.
    Klima: "Da ist etwas in Bewegung"
    Die EU habe "Instrumente in der Hand, die die Abkehr von den Fossilen beschleunigen können", sagt Klimaforscher Ottmar Edenhofer im ZDF-Morgenmagazin13.12.2023 | 6:06 min
    Klimaforscher Ottmar Edenhofer sprach von einem "wichtigen Erfolg", auch wenn es aus seiner Sicht zu langsam gehe: Erstmals werde auf einer Klimakonferenz darüber geredet, worüber schon lange hätte geredet werden müssen - über den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.

    Das war immer der weiße Elefant im Raum.

    Ottmar Edenhofer, Direktor Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Zudem dürfe man nicht nur auf die Konferenz schauen, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung im ZDF-Morgenmagazin. Die EU und die USA hätten Instrumente zur Hand, um die Abkehr von fossilen Energien durchzusetzen. Mit Blick auf die EU nannte Edenhofer das Beispiel der Klimazölle.
    Reaktionen auf den Beschluss der Klimakonferenz:







    "Nicht der große Wurf, aber auch kein Scheitern"

    Es sei "nicht der große Wurf, den viele erhofft hatten, aber auch kein Scheitern", berichtet ZDF-Klimaexperte Andreas Stamm aus Dubai. Es sei ein "Umstieg, aber kein Ausstieg". Allerdings würden erstmals auch Öl und Gas benannt in so einem Dokument. Zudem wolle man noch in diesem Jahrzehnt loslegen. Es gebe aber auch noch viele Schlupflöcher. "Es ist ein erster Schritt."
    Die Vereinbarungen der UN-Klimagipfel müssen im Konsens getroffen werden. Danach ist es Aufgabe der einzelnen Länder, die Vereinbarungen durch nationale Maßnahmen und Investitionen umzusetzen.
    Klima-Ambitionen der Länder im Vergleich

    ZDFheute Infografik

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    Quelle: dpa, ZDF, Reuters, AFP

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