Europawahl: SPD gegen "die Trumps, die Putins, die Höckes"

    SPD-Kampfansage zur Europawahl:Gegen "die Trumps, die Putins, die Höckes"

    |

    Zum Europawahlkampf kommt von der SPD eine Kampfansage - an "die Trumps, die Putins, die Höckes". Zu den "Feinden Europas" gehöre auch das Bündnis Sahra Wagenknecht.

    Lars Klingbeil (l-r),, Katarina Barley, Olaf Scholz und Saskia Esken
    Kampfansage der SPD zum Auftakt der Europawahl: Lars Klingbeil, Katarina Barley, Olaf Scholz, Saskia Esken (von links)
    Quelle: dpa

    SPD-Chef Lars Klingbeil hat seine Partei zum Kampf gegen die Feinde Europas aufgerufen.

    Die Feinde von innen und von außen, die Trumps, die Putins, die Höckes. Seit gestern wissen wir auch die Wagenknechts.

    Lars Klingbeil, SPD-Co-Vorsitzender

    Eine Anspielung auf den früheren US-Präsidenten, den Kremlchef, die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). "Und wir sind die Partei, die Europa und seine Werte verteidigen wird", sagte Klingbeil auf der Europadelegierten-Konferenz der SPD in Berlin. Dort sollen die Kandidaten gewählt und das Wahlprogramm für die Europawahl am 9. Juni verabschiedet werden.
    Was steht an im Wahljahr 2024?
    Die Europawahl im Sommer macht den Auftakt - im September dann die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Erlebt Deutschland sein blaues Wunder mit zwei AfD-Landesverbänden?29.12.2023 | 3:04 min

    Klingbeil: SPD steht fest an der Seite der Ukraine

    Der SPD-Co-Vorsitzende warf der AfD vor, mit der Idee eines "Dexit", also eines Austritts Deutschlands aus der EU, das europäische Einigungsprojekt zerschlagen zu wollen. Anders als die AfD wolle die SPD die Uhr nicht zurückdrehen.
    Klingbeil griff zugleich das BSW nicht nur wegen der EU-kritischen Positionen scharf an, sondern auch wegen der Ukraine-Politik Wagenknechts. Ihre Partei berufe sich bei der Kritik an deutschen Waffenlieferungen sogar auf den früheren SPD-Bundeskanzler Willy Brandt. "Aber Willy Brandt und Helmut Schmidt hätten ihre europäischen Freunde niemals im Stich gelassen, so wie das BSW das vorhat", sagte er. Die SPD stehe fest an der Seite der Ukraine.
    Schaltgespräch mit Andrea Maurer
    Erster Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht: ZDF-Korrespondentin Andrea Maurer berichtet.27.01.2024 | 1:10 min

    Esken will von der EU Einigkeit gegen Rechtspopulisten

    "Das ist der Unterschied zu denen, die in Talkshows sitzen, die Bücher verkaufen, sich immer weggedrückt haben, wenn es um politische Verantwortung geht", fügte Klingbeil in Anspielung auf auf die frühere Linken-Politikerin Wagenknecht hinzu. Das BSW hatte am Samstag seinen Gründungsparteitag.
    SPD-Co-Chefin Saskia Esken sagte, ihre Partei wolle sich dafür einsetzen, dass sich die Europäische Union stark und einig gegen Rechtspopulisten zeige. Bei der Europawahl am 9. Juni gehe es um eine wehrhafte Demokratie und um klare Regeln für Konzerne. Zur Spitzenkandidatin wurde die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley, gewählt - wie schon vor fünf Jahren.

    Barley warnt vor "Willkürherrschaft" der AfD

    Auch Barley kritisierte die AfD scharf. Die Ziele der AfD seien "ein Programm gegen die arbeitende Mitte". Sie sagte:

    Diese Leute wollen unsere Demokratie in eine Willkürherrschaft umwandeln.

    Katarina Barley, SPD-Spitzenkandidatin zur Europawahl

    Den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban griff Barley ebenfalls an: "Er erpresst mit seinen Blockaden die Europäische Union." Die EU-Kommission mache zu wenig dagegen. "Es wird Zeit für klare Ansagen an Viktor Orban", sagte sie.
    Barley betonte die Bedeutung von Zukunftsinvestitionen. "Für uns hat es höchste Priorität, bis 2050 klimaneutral zu sein", sagte sie. Geschaffen werden solle nun etwa eine Energieunion, die die Energiepreise herunterbringe. Neben der Wahl der Spitzenkandidatin wollten die rund 150 Delegierten über ihr Wahlprogramm mit dem Titel "Gemeinsam für ein starkes Europa" abstimmen.
    28.01.2024, Berlin: Lars Klingbeil (l), SPD-Bundesvorsitzender, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), und Saskia Esken (r), SPD-Bundesvorsitzende, gratulieren Katarina Barley zur Wahl als Spitzenkandidatin für die Europawahl bei der Europadelegiertenkonferenz der SPD.
    SPD und FDP stellen sich für die Europawahl im Juni auf. Barley wurde zur Spitzenkandidatin der SPD gekürt und Strack-Zimmermann gilt als gesetzt für die Spitzenkandidatur der FDP.28.01.2024 | 0:22 min
    Quelle: reuters, dpa

    Mehr zur Europawahl