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Neue Parlamentspräsidentin :Spanien: Teilerfolg für Sánchez' Wiederwahl
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Das spanische Parlament hat die Sozialistin Francina Armengol zur Präsidentin gewählt. Das Ergebnis wird als Teilerfolg im Kampf um eine Regierungsmehrheit gewertet.
Mit Blick auf die schwierigen Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung in Spanien haben die Sozialisten (PSOE) des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez einen Etappenerfolg erzielt. Die sozialistische Kandidatin Francina Armengol wurde am Donnerstag, rund drei Wochen nach der Parlamentswahl, bei der konstituierenden Sitzung des Unterhauses in Madrid mit 178 Stimmen zur neuen Parlamentspräsidentin gewählt.
Was bedeutet die Wahl?
Die 52-Jährige wurde auch dank der Stimmen der sieben Abgeordneten der Partei Junts des im Exil lebenden katalanischen Separatisten-Führers Carles Puigdemont gewählt. Sánchez ist zur Fortführung seiner linken Regierung auch auf die Stimmen dieser als besonders radikal geltenden Partei angewiesen.
Unterstützung für Sozialisten durch Junts bei Ministerpräsidentenwahl noch offen
Was für ein Abkommen PSOE und Junts zur Wahl Armengols erzielt haben, ist nicht bekannt. Für die Unterstützung zur Fortführung der linken Regierung dürfte Junts aber mehr Forderungen stellen. Verlangt hat Puigdemont bereits unter anderem die Abhaltung eines Unabhängigkeitsreferendums, was Sánchez allerdings ablehnen dürfte.
Ob Sánchez bei der Wahl des Ministerpräsidenten auf eine ähnlich große Stimmenzahl unter den 350 Abgeordneten wie Armengol zählen kann, war noch offen. Junts beeilte sich mitzuteilen, dass es bei der Abstimmung am Donnerstag lediglich um die Parlamentspräsidentin gegangen sei. Ob sie eine Wahl von Sánchez unterstützen würde, ließ die Partei offen.
Benennung des Kandidaten durch König Felipe VI.
Nach den konstituierenden Sitzungen des Unterhauses und des Senats werden die Gespräche zwischen den Parteien zur Bildung der neuen Regierung nächste Woche in die entscheidende Phase treten. König Felipe VI. wird als Staatsoberhaupt Konsultationen mit allen Parteien durchführen und in der Folge einen Kandidaten benennen.
Große Koalition gilt in Spanien als ausgeschlossen
Beobachter befürchten eine lange Hängepartie. Damit der von Felipe VI. ernannte Kandidat im Unterhaus zum Ministerpräsidenten gewählt wird, ist in einer ersten Abstimmungsrunde eine absolute Mehrheit von mindestens 176 Stimmen nötig.
In einer zweiten Runde reicht zwar eine einfache Mehrheit, doch nach aktuellem Stand haben weder Sánchez noch Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo ausreichend Unterstützung. Eine "große Koalition" gilt als ausgeschlossen.
Die konservative Volkspartei PP von Feijóo hatte die Wahl zwar klar als stärkste Kraft gewonnen, war mit 137 Sitzen aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Sein möglicher Koalitionspartner, die rechtspopulistische Vox, hatte zudem 19 Sitze eingebüßt und kommt nur noch auf 33. Sollte es weder Sánchez noch Feijóo gelingen, eine Regierung zu bilden, wird es eine Neuwahl geben.
Quelle: AFP, dpa, AP
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