Russland stuft Norwegen als "unfreundlichen Staat" ein

    Neue Einstufung:Russland: Norwegen ist "unfreundlicher Staat"

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    Die diplomatischen Spannungen zwischen Russland und Norwegen eskalieren weiter. Moskau stuft das skandinavische Land nun als "unfreundlichen Staat" ein. Welche Folgen das hat.

    Der Kreml in Moskau.
    Der Kreml in Moskau sieht Norwegen ab sofort als "unfreundlichen Staat" an.
    Quelle: imago images

    Russland setzt Norwegen auf seine Liste mit Ländern, die nach seiner Lesart "unfreundliche Handlungen" gegen seine diplomatischen Vertretungen begangen haben. Das melden staatliche russische Nachrichtenagenturen.
    Länder auf dieser Liste dürfen nur eine begrenzte Zahl von örtlichen Beschäftigen einstellen, im Falle Norwegens seien es 27, meldet RIA Nowosti.

    Norwegen hatte russische Diplomaten ausgewiesen

    Norwegen hat im April 15 russische Diplomaten wegen mutmaßlicher Spionage ausgewiesen. Darauf reagierte Russland mit der Ausweisung von zehn norwegischen Diplomaten.
    Moskau hat mittlerweile rund 50 Staaten als "unfreundlich" eingestuft. Auch die Europäische Union als Staatenverbund ist Teil der Liste. Zu den betroffenen Staaten zählen so unter anderem:
    • Deutschland
    • Frankreich
    • USA
    • Großbritannien
    • Polen

    Das russische Außenministerium hatte am 14. Mai 2021 erstmals eine Liste "unfreundlicher Staaten" veröffentlicht. Sie ging auf eine Anweisung von Kremlchef Wladimir Putin zurück.

    Mit der Einstufung gingen zunächst Einschränkungen für die diplomatischen Vertretungen der USA und von Tschechien einher, etwa zur Beschäftigung von Mitarbeitern mit russischem Pass. Mittlerweile ist die Liste deutlich angewachsen, auch die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stehen darauf.

    Die EU hatte die Liste unmittelbar scharf kritisiert. Die von Moskau erhobenen Vorwürfe "unfreundlicher Handlungen" seien unbegründet, erklärte EU-Chefdiplomat Josep Borrell nach der Erstveröffentlichung der Liste.

    Quelle: dpa

    Russland sieht Westen als "existenzielle" Bedrohung

    Ende März hatte Russland eine neue außenpolitische Strategie verabschiedet, in der der Westen zur "existenziellen" Bedrohung erklärt wird.
    Die neue Strategie sei durch die aktuellen "Umwälzungen im internationalen Bereich" notwendig geworden, erklärte Präsident Wladimir Putin damals.
    Quelle: Reuters, AFP

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