Satellitendienst für Ukraine:Starlink: Streit zwischen USA und Polen
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Schaltet US-Milliardär Musk den Satellitendienst Starlink für die Ukraine ab - oder nicht? Polens Außenminister Sikorski eilt zur Hilfe und wird von Musk in die Mangel genommen.
Starlink-Chef Elon Musk hat klargestellt, dass die ukrainische Armee weiter Zugang zu dem äußerst wichtigen Satellitennetzwerk behalten soll.
Quelle: dpa
Zwischen den USA und Polen ist ein Streit wegen des Satellitendienstes Starlink für die Ukraine entbrannt. Auf der Plattform X kam es am Sonntag zu einem Schlagabtausch zwischen dem US-Milliardär Elon Musk, zu dessen Firmen-Imperium Starlink gehört, und Polens Außenminister Radoslaw Sikorski. Auch US-Außenminister Marco Rubio und Polens Ministerpräsident Donald Tusk schalteten sich ein.
Musk hatte gepostet, dass die gesamte Frontlinie der Ukraine zusammenbrechen werde, sollte er Starlink abschalten. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski reagierte auf X und schrieb, seine Regierung übernehme die Starlink-Kosten für die Ukraine im Umfang von 50 Millionen Dollar im Jahr. Wenn Musks Firma SpaceX, die Starlink betreibt, kein zuverlässiger Anbieter mehr sei, müsse man sich nach Alternativen umschauen. Sikorski löste damit erboste Reaktionen aus. Musk entgegnete:
Sei still kleiner Mann. Ihr bezahlt nur einen kleinen Teil der Kosten. Es gibt keinen Ersatz für Starlink.
Elon Musk, US-Milliardär
Musk will Ukraine Starlink weiter zur Verfügung stellen
Auch US-Außenminister Rubio ging seinen Amtskollegen an und kritisierte auf X, Sikorski denke sich Dinge aus. "Niemand hat damit gedroht, die Ukraine von Starlink abzuschneiden", schrieb Rubio. "Und sagen Sie danke, denn ohne Starlink hätte die Ukraine diesen Krieg längst verloren und die Russen stünden jetzt an der Grenze zu Polen."
X-Post von Marco Rubio
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Später versicherte Musk, Starlink nicht abschalten zu wollen. "Um es ganz klar zu sagen: Egal, wie sehr ich mit der Ukraine-Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten", schreibt er auf X. "Wir würden so etwas niemals tun oder als Druckmittel benutzen."
X-Post von Elon Musk
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Mit Blick auf den Krieg schrieb Musk, er habe das jahrelange "Schlachten" satt, und die Ukraine werde am Ende ohnehin verlieren. Es sei daher nötig, sofort Frieden zu schließen.
Polens Ministerpräsident Donald Tusk rief den Nato-Partner am Montag zur Mäßigung auf. "Niemals Arroganz. Liebe Freunde, denkt darüber nach", schrieb Tusk auf Englisch auf der Plattform X. "Wahre Führung bedeutet Respekt für Partner und Verbündete. Selbst für die kleineren und schwächeren."
Post von Donald Tusk
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Kommunikation über Satelliten entscheidend
Der Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte die Spekulationen um die Abschaltung von Starlink über dem Gebiet der Ukraine angeheizt. Es wäre für das Land ein weiterer Rückschlag im Kampf gegen den russischen Einmarsch. Trump hat bereits die Militärhilfe für die Ukraine und die Weitergabe von Geheimdienst-Informationen ausgesetzt.
Kommunikation über Satelliten-Verbindungen ist für die Ukraine entscheidend, da viele Mobilfunk-Masten und Festnetz-Verbindungen bei Kämpfen mit den russischen Invasoren beschädigt wurden. Starlink hatte die Ukraine nach Ausbruch des Krieges Anfang 2022 mit Tausenden Satellitenschüsseln und Endgeräten versorgt. Zunächst finanzierte der Mutterkonzern SpaceX diese Hilfen, bevor die US-Regierung die Kosten übernahm.
Wegen der wachsenden Spannungen zwischen der Ukraine und den USA ist inzwischen Polen eingesprungen. In die Bresche springen könnte der französisch-britische Konzern Eutelsat. Der Aktienkurs hat sich in der vergangenen Woche fast vervierfacht.
Quelle: Reuters, dpa
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