Verletzte und Festnahmen:Zypern: Ausschreitungen gegen Migranten
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In Limassol haben mutmaßliche Rechtsextremisten nach einer Demonstration Geschäfte von Migranten und Menschen angegriffen. Zyperns Präsident Christodoulidis zeigt sich bestürzt.
In der zyprischen Hafenstadt Limassol hat es nach einer Demonstration gegen Flüchtlinge und Migranten schwere Ausschreitungen gegeben. Rund 350 vermummte mutmaßliche Rechtsextreme - manche Medien berichteten von bis zu 500 - griffen am Freitagabend Geschäfte von Migranten und die Menschen selbst an.
Der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis zeigte sich entrüstet: Er schäme sich wegen der Vorfälle, sagte er zu Beginn einer Krisensitzung am Samstagvormittag. Bei dem Treffen waren auch der Innenminister, die Justizministerin, der Zivilschutz, die Polizei und die Feuerwehr dabei.
Ich schäme mich für das, was gestern stattfand.
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Nikos Christodoulidis, zyprischer Präsident
"Auch diejenigen sollten sich schämen, die dafür verantwortlich sind." Damit meinte er sowohl die Organisatoren der Demonstration als auch die Polizei und die zuständigen Minister, denen er vorhielt: "Es kann nicht sein, dass der Staat seine Bürger und Fremde nicht schützen kann."
Zyprische Medien: Fünf Verletzte und 13 Festnahmen
Die Vermummten hatten nach Medienberichten "Migranten raus aus Zypern" skandiert. Sie warfen Brandsätze und Steine, zündeten Mülltonnen an und zertrümmerten Geschäfte und Imbissbuden. Die Polizei setzte Tränengas und einen Wasserwerfer ein. Fünf Menschen wurden verletzt, es gab 13 Festnahmen, wie die "Cyprus Times" schrieb.
Ein Journalist, der über die Ausschreitungen berichtete, sagte, die Vermummten hätten Ausländer angegriffen, die wiederum von anderen Zyprern Hilfe erhielten, um sich in Sicherheit zu bringen. "Die Polizei war nicht fähig, die Bürger und Journalisten zu schützen." Auch ein TV-Team wurde von den Vermummten angegriffen. Zyprische Medien beklagten "pogromartige Zustände".
Bereits Übergriffe auf Migranten in Kleinstadt Chloraka
Laut zyprischem Innenministerium machen Flüchtlinge und Migranten mittlerweile sechs Prozent der Bevölkerung aus. Die kleine Inselrepublik verzeichnet außerdem gemessen an der Bevölkerungszahl mit Abstand die meisten Asylanträge pro Jahr in der EU. Die Flüchtlingslager sind überfüllt, vielerorts gibt es Viertel, wo die Menschen in Armut leben.
Bereits am vergangenen Wochenende hatten Rechtsextreme in der Kleinstadt Chloraka Migranten angegriffen. Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU.
Das EU-Recht und Regelwerk gelten, so lange es keine Lösung für die Teilung gibt, nur im Südteil der Insel. Dort leben rund 900.000 Menschen, im Norden sind es rund 300.000. Zyprische Regierungen haben in den vergangenen Jahren immer wieder beklagt, dass Migranten aus der Türkei legal nach Nordzypern reisen und von dort über die grüne Grenze nach Südzypern und damit in die EU gelangen.
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