Nach Hurrikan "Otis":Mexiko: Zahl der Toten steigt weiter
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Die Zahl der Todesopfer durch Hurrikan "Otis" in Mexiko ist auf 43 gestiegen. Unterdessen versorgt das Militär betroffene Regionen mit Hilfsgütern und geht gegen Plünderer vor.
Nach dem verheerenden Hurrikan "Otis" an der mexikanischen Pazifikküste ist die Zahl der Toten auf mindestens 43 gestiegen. Das teilte die Gouverneurin des schwer getroffenen Bundesstaats Guerrero, Evelyn Salgado, am Sonntag auf X mit. Die Zahl der Vermissten sei auf 36 gestiegen - am Vortag galten noch zehn Personen als vermisst. Die meisten Opfer dürften demnach ertrunken sein.
Militär liefert über Luftbrücke Hilfsgüter
Die Streitkräfte verteilten in dem Badeort Acapulco unterdessen Hilfsgüter. Soldaten brachten Lebensmittelpakete und Trinkwasser in die besonders betroffenen Viertel, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
Das Militär brachte über eine Luftbrücke 40 Tonnen Hilfsgüter in die Katastrophenregion, das Rote Kreuz lieferte weitere 75 Tonnen.
Plünderungen im Katastrophengebiet
Zuvor war es Medienberichten zufolge zu zahlreichen Plünderungen gekommen. Dabei nahmen Menschen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser mit, sondern auch Elektrogeräte und Luxusgüter. Die Nationalgarde verlegte 1.700 Beamte nach Acapulco, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen.
Ob Hurrikan, Taifun oder Zyklon: Wirbelstürme können große Schäden anrichten. Meteorologin Katja Horneffer erklärt, warum sie immer stärker werden.29.09.2022 | 0:40 min
Hurrikan der höchsten Stufe
"Otis" war als Hurrikan der höchsten Stufe fünf in der Nacht zum Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste getroffen.
In nur zwölf Stunden hatte er sich von einem Tropensturm zu einem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schließlich auf.
Otis verursacht Schaden in Milliardenhöhe
Die touristische Infrastruktur in der Region wurde durch den Sturm hart getroffen. "Otis" verwüstete Hotels, Restaurants, Diskotheken und Einkaufszentren in Acapulco. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Sturm wirtschaftliche Schäden in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) angerichtet haben.
Acapulco ist bekannt für seine Klippenspringer und Luxushotels. Auch bei Low-Budget-Touristen ist das Urlaubsziel beliebt. Einst stieg dort der internationale Jetset ab. Wegen der grassierenden Gewaltkriminalität kamen zuletzt allerdings immer weniger Touristen aus dem Ausland.
Heute verbringen dort vor allem die Bewohner von Mexiko-Stadt ihre Ferien oder langen Wochenenden.
Quelle: dpa, AP
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