Italien verbietet Leihmutterschaften im Ausland

    Neues Gesetz :Italien verbietet Leihmutterschaft im Ausland

    |

    Das italienische Parlament hat das im Land geltende Leihmutterschaftsverbot aufs Ausland ausgeweitet. Beteiligten drohen nun bis zu zwei Jahre Haft.

    Schwangere Frau steht mit Händen auf dem Bauch am Strand.
    Die italienische Ministerpräsidentin Georgia Meloni will die traditionelle Familie schützen. Leihmutterschaft ist inzwischen komplett verboten, auch die Adoption von Kindern in homosexuellen Partnerschaften ist nicht erlaubt.
    Quelle: Westend61

    In Italien hat das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Nutzung von Leihmutterschaften auch im Ausland unter Strafe stellt. Die rechte Koalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni begründet das Verbot damit, dass die traditionelle Familie geschützt werden solle. Aus Sicht von Kritikern wird hingegen homosexuellen oder unfruchtbaren Paaren die Möglichkeit genommen, Kinder zu bekommen.
    "Der Gesetzentwurf, der die Vermietung von Gebärmuttern unter Strafe stellt, ist endlich Gesetz", schrieb Ministerpräsidentin Meloni nach der Abstimmung im Onlinedienst X.

    Post von Giorgia Meloni auf X

    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Bis zu zwei Jahre Haft für Beteiligte

    In Italien selbst sind Leihmutterschaften bereits illegal. Die rechte Dreierkoalition von Meloni will das Verbot jedoch ausweiten, um auch Italiener zu bestrafen, die sich in Ländern um eine Leihmutterschaft bemühen, wo dies legal ist.




    Der Senat nahm den entsprechenden Gesetzentwurf nun mit 84 gegen 58 Stimmen an. Das Abgeordnetenhaus, die andere Kammer des Parlaments, hatte bereits zugestimmt. Der Gesetzentwurf war von Melonis ultrarechter Partei Fratelli d’Italia befürwortet worden. Menschenrechtsgruppen kritisierten das Gesetz hingegen als "mittelalterlich". 
    Es weitet ein Gesetz aus dem Jahr 2004 aus, nachdem Menschen, die in Italien an einer Leihmutterschaft beteiligt sind, bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu einer Million Euro drohen. Bisher konnten Italienerinnen und Italiener jedoch in Ländern, in denen Leihmutterschaft erlaubt ist, diese dort in Anspruch nehmen. Dazu gehören etwa Teile der USA und Kanada.
    Ein Kind um jeden Preis? Bei "Sag's mir" begegnen sich zwei Fremde, die konträre Haltungen zur Legalisierung der Leihmutterschaft haben. Gelingt es ihnen, sich dennoch anzunähern? 
    Die beiden Gäste der Folge, eine Frau und ein Mann, tragen den gleichen grünen Overall und blicken in die Kamera.
    Eine gute Lösung für kinderlose Paare oder Ausbeutung der austragenden Frauen?08.05.2024 | 23:07 min

    Auch in Deutschland ist eine Leihmutterschaft verboten

    Bei einer Leihmutterschaft trägt eine Frau für sogenannte Wunscheltern ein Kind aus und überlässt ihnen dieses nach der Geburt. In Deutschland ist die Leihmutterschaft wie in vielen anderen Staaten verboten. Auch die Vermittlung ist in Deutschland unter Strafe gestellt.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zu Leihmutterschaften