Ehe und Frauen-Rolle in Verfassung: Irland lehnt Änderung ab

    Keine Verfassungsänderung:Rolle der Frau: Irisches Referendum scheitert

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    Irlands Bevölkerung lehnt die Neuformulierung eines Verfassungsartikels zur Ehe und zur Rolle der Frau ab. Die Regierung gestand das Scheitern des Referendums ein.

    09.03.2024, Irland, Dublin: Die Auszählung der beiden Referenden zur Änderung der Verfassung in den Bereichen Familie und Pflege wird in der Royal Dublin Society (RDS) in Dublin fortgesetzt.
    Die Iren wollen keine Verfassungsänderungen zur Rolle der Frau. Die Regierung hat eine Niederlage eingeräumt.
    Quelle: dpa

    Irlands Regierung hat eine Niederlage bei zwei Referenden eingeräumt, mit denen Formulierungen in der Verfassung zur Rolle der Frau im Haushalt und zur Familie modernisiert werden sollten. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass die Referenden umfassend abgelehnt worden seien, sagte Regierungschef Leo Varadkar am Samstagnachmittag dem Sender RTÉ, während die Auszählung der Stimmen noch lief. Varadkar sagte:

    Die Regierung akzeptiert das Ergebnis und wird es vollkommen respektieren.

    Leo Varadkar, Regierungschef

    Varadkar betonte weiter: "Es war unsere Verantwortung, eine Mehrheit der Menschen zu überzeugen, mit Ja zu stimmen, und wir sind eindeutig dabei gescheitert."
    Upcoming referendum called the Family Amendment and the Care Amendment, in Ireland  *
    In der irischen Verfassung gibt es noch jahrzehntealte Artikel, die die Rolle der Frau definieren. Nun stimmen die Iren über eine Verfassungsänderung ab.06.03.2024 | 2:16 min

    Keine Verfassungsänderung zu erweitertem Familienbegriff

    In der Republik Irland konnten - am Internationalen Frauentag am Freitag - die Menschen in einer Doppelabstimmung über zwei Verfassungsänderungen entscheiden, ob der Familienbegriff erweitert und eine Formulierung zur Rolle von Frauen zu Hause geändert werden soll.
    Konkret konnte im ersten Referendum über einen erweiterten Familienbegriff entschieden werden. Artikel 41.1, der die Familie "als die natürliche, primäre und grundlegende Einheit der Gesellschaft" anerkennt, hätte ergänzt werden sollen um den Zusatz "Familie - unabhängig davon, ob sie auf einer Ehe oder einer anderen dauerhaften Beziehung beruht".

    Referendum zu Rolle der Frau im Haushalt scheitert

    Beim zweiten Referendum ging es um die Rolle der Frau im Haushalt. Die Artikel 41.2.1 und 41.2.2 sollten gestrichen werden. Sie besagten, dass der Staat anerkenne, dass "die Frau durch ihr Leben zu Hause dem Staat eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht verwirklicht werden kann". Der Staat solle darauf hinwirken, dass Mütter nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit gezwungen würden, "unter Vernachlässigung ihrer häuslichen Pflichten" einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
    Diese Passage hätte ersetzt werden sollen mit einer geschlechtsneutralen Formulierung, zudem hätte die Bedeutung von Sorgearbeit verankert werden sollen: "Der Staat erkennt an, dass die gegenseitige Fürsorge von Familienmitgliedern aufgrund der zwischen ihnen bestehenden Bindungen der Gesellschaft eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht erreicht werden kann, und ist bestrebt, diese Fürsorge zu unterstützen."
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    Dirk Steffens unterwegs auf der Grünen Insel: Viele Mythen und Legenden sind bis heute hier lebendig. Doch die wahren Geschichten, die dahinterstecken, sind oft noch spannender.06.02.2022 | 43:32 min
    Quelle: dpa, AFP

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