Großbritannien: Regierung entschuldigt sich für Hillsborough

    Großbritannien:Regierung entschuldigt sich für Hillsborough

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    Die britische Regierung hat sich bei den Angehörigen der 97 Fans des FC Liverpool entschuldigt, die vor 34 Jahren bei einem Stadionunglück ums Leben kamen.

    Archiv: Fans  kümmern sich um verletzte Zuschauer am 15.04.1989 im Stadion Hillsborough in Sheffield
    Die Tragödie von Sheffield
    Quelle: dpa

    "Die Hillsborough-Familien haben mehrfaches Unrecht erlitten", sagte Premierminister Rishi Sunak. Dazu gehörten der Verlust von 97 Menschenleben, Schuldzuweisungen von Fans und die "unverzeihliche institutionelle Abwehrhaltung öffentlicher Einrichtungen".

    Kritikern geht Charta nicht weit genug

    "Es tut mir zutiefst leid, was sie durchgemacht haben", sagte er. Die Regierung kündigte die Einführung einer sogenannten Hillsborough-Charta an. Darin steht, dass öffentliche Einrichtungen künftig nach derartigen Tragödien die Wahrheit sagen müssen, unabhängig davon, welche Auswirkungen dies auf ihren Ruf hat.

    Die Hillsborough-Familien haben mehrfaches Unrecht erlitten.

    Premierminister Rishi Sunak

    Kritikern geht die Charta nicht weit genug. Justizminister Alex Chalk entschuldigte sich im Namen der Regierung für die Art, wie diese die Angehörigen der Opfer über Jahrzehnte behandelt habe. "Damit können die Familien natürlich nicht abschließen", sagte er. "Trauer ist in der Tat eine Reise ohne Ziel, aber der heutige Tag ist ein Meilenstein auf dieser Reise."

    2000 Fans strömten in bereits volles Stadion

    Die Hillsborough-Katastrophe ereignete sich am 15. April 1989 in Sheffield bei einem Spiel gegen Nottingham Forest. Obwohl das 54.000 Zuschauer fassende Hillsborough-Stadion bereits voll war, strömten mehr als 2.000 Liverpool-Fans in einen Stehplatzbereich hinter dem Tor. Insgesamt kamen 97 Menschen ums Leben.
    In einer ersten Untersuchung hieß es, es habe sich um einen Unfall gehandelt, was die Familien der Opfer nicht akzeptierten. In einem jahrelangen Rechtsstreit wurde Fehlverhalten der Polizei aufgedeckt. Im Jahr 2016 befand ein Geschworenengericht, dass die Opfer "unrechtmäßig getötet" wurden.
    Quelle: AP