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Rede vor US-Studenten:Habeck: "Solve the fucking problems"
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Politik müsse endlich Lösungen liefern: Vize-Kanzler Robert Habeck hat bei einer Rede an einer Uni ein neues Denken gefordert und die USA hart für ihre Klimapolitik kritisiert.
Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) bei einer Rede vor US-Studierenden
Quelle: dpa
Bei einer Rede an einer amerikanischen Universität hat sich Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) mit außergewöhnlich deutlichen Worten für mehr Lösungskompetenz in der Politik ausgesprochen.
"Solve the fucking problems" ("Löst die verdammten Probleme"), sagte der Bundeswirtschaftsminister am Freitag bei einer Rede vor Studenten der New Yorker Columbia Universität. Politiker dürften Probleme nicht einfach an die nächste Generation weiterreichen.
Politik müsse auf neue Realität reagieren
Angesichts einer sich verändernden Welt müsse sich auch das Denken verändern, betonte Habeck.
Politik bedeutet nicht, das zu wiederholen, was man vor 30 Jahren für richtig gehalten hat, sondern mit der Realität umzugehen, wie sie ist, wie man sie vorfindet.
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister
In Habecks Rede ging es um Handelspolitik und den Wandel hin zu einem klimafreundlicheren Wirtschaften.
Habeck: USA weit von Klimazielen entfernt
Habeck kritisierte den Verbündeten in seiner Rede deutlich. Die USA drohe, ihre Ziele beim Schutz vor dem Klimawandel zu verfehlen. "Ich höre viel Gerede, und ich weiß, dass Ihre Regierung die Entscheidung getroffen hat, wie Europa 2050 klimaneutral zu werden. Aber Sie sind weit, weit davon entfernt", erklärte der Grünen-Politiker.
Entschuldigung, aber Sie sind nicht auf Kurs. Die USA sind nicht auf Kurs. Deutschland war es (auch) nicht. Jetzt bringe ich es auf Kurs.
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck auf USA-Reise
Robert Habeck ist aktuell auf USA-Reise und hat sich bereits mit US-Finanzministerin Janet Yellen und UN-Generalsekretär António Guterres getroffen. Zentrale Themen waren dabei auch der Ukraine-Krieg und der Nahost-Konflikt.
Am Samstag setzt er seine Reise in Chicago fort. Dort will er Vertreter ansässiger Unternehmen treffen und sich über industrie- und energiepolitische Themen austauschen. Chicago ist ein wichtiger Standort für deutsche Tochterunternehmen in den Vereinigten Staaten. Am Abend will Habeck sich wieder auf den Rückweg nach Deutschland machen.
Quelle: AFP, dpa
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