Studie: Britische Exporte durch Brexit eingebrochen

    Studie zum EU-Austritt:Britische Exporte durch Brexit eingebrochen

    |

    Der Austritt Großbritanniens aus der EU hat noch immer fatale Folgen für den Handel. Laut einer Studie gingen die britischen Exporte zuletzt um mehr als ein Viertel zurück.

    Großbritannien, Dover: Lastwagen verlassen die Fähren im Hafen. Archivbild
    Großbritannien, Dover: Lastwagen verlassen die Fähren im Hafen. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Der britische Außenhandel mit der EU leidet einer aktuellen Studie zufolge immer stärker unter dem Brexit. Sowohl Importe, als auch Exporte seien stark eingebrochen, heißt es in dem Bericht der Aston University in Birmingham.
    Zwischen 2021 und 2023 sank demnach der Wert der britischen Warenexporte in die EU um 27 Prozent, der Wert der Importe um 32 Prozent.
    Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und ist seit 2021 auch nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion und des Binnenmarkts. Trotz eines in letzter Minute vereinbarten Freihandelsabkommens kommt es zu bürokratischen Hürden und anderen Handelshemmnissen.
    BRITAIN-EU-BREXIT-ENTERPRISES-GOVERNMENT-CUSTOMS
    Im Königreich blickt man mit gemischten Gefühlen zurück auf den Brexit: Der 31.01.24 war nicht nur Jahrestag, sondern auch Stichtag zum Abbau weiterer Bürokratie-Hürden. Ein Rückblick.31.01.2024 | 2:32 min

    Weniger Vielfalt bei Exporten

    So sei die Vielfalt britischer Ausfuhrgüter um rund ein Drittel zurückgegangen. Das entspreche pro EU-Land 1.645 Produktarten weniger, heißt es in der Studie. Dies traf kleinere EU-Volkswirtschaften stärker als größere wie Deutschland.
    Die Studie berücksichtigt nicht den Dienstleistungssektor, der sich seit dem Brexit besser als erwartet entwickelt hat. Zugenommen haben auch die Exporte von Tabak-, Eisenbahn- und Flugzeuggütern.
    Fahnen des Vereinigten Königreichs und Logo des auslandsjournals
    Parlamentswahlen in Großbritannien und Sieg für Keir Starmer: Nach dem Brexit im Jahr 2020 schrumpft das Vertrauen in Staat und Politik. Die Briten wollen Veränderungen.05.07.2024 | 44:17 min

    2023 ging der Handel noch stärker zurück

    Zu den am stärksten von Rückgängen betroffenen Branchen gehören der Studie zufolge Landwirtschaft, Bekleidung sowie Holz- und Papierherstellung. Den größten Exportrückgang gab es bei essbaren Früchten und Nüssen, deren Wert um fast drei Viertel (73,5 Prozent) einbrach.

    Die negativen Auswirkungen des Handelsabkommens haben sich im Laufe der Zeit verstärkt, wobei 2023 einen stärkeren Handelsrückgang aufweist als die Jahre zuvor.

    Bericht der Aston University in Birmingham

    Vor allem kleinere britische Exporteure hätten den Handel mit der EU aufgegeben, heißt es in der Studie weiter.

    Britische Regierung will engere Beziehung zur EU

    Die Studienautoren betonten, politische Eingriffe seien nötig. Dazu gehöre, negative Folgen des Handelsabkommens abzuschwächen, Lieferketten neu zu gestalten und Unternehmen bei der Anpassung an Handelshemmnisse zu unterstützen.
    Der britische Premierminister Starmer (l.) und Bundeskanzker Scholz (r.) geben eine Pressekonfernz nach ihren Treffen in Berlin.
    Nach einem Treffen in Berlin haben Bundeskanzler Scholz und der britische Premierminister Starmer angekündigt, dass beide Länder künftig enger zusammenarbeiten wollen. 28.08.2024 | 0:21 min
    Die neue sozialdemokratische Regierung in London will die Beziehungen mit der EU verbessern. Premierminister Keir Starmer lehnt aber einen Wiedereintritt in die Zollunion oder den Binnenmarkt strikt ab. Auch Angebote der EU für einfachere Brexit-Regeln bei Kontakten junger Menschen stoßen bisher nicht auf Gegenliebe.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa

    Mehr zum Brexit