Russland besorgt: Armenien plant Militärmanöver mit den USA
Russland beunruhigt:Armenien plant Militärmanöver mit den USA
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Eigentlich sind Armenien und Russland langjährige Verbündete. Wegen der Krise in Bergkarabach plant Armenien jetzt aber eine gemeinsame Militärübung mit den USA. Russland reagiert.
Wegen des Konflikts in der Region Bergkarabach scheinen sich die USA und Armenien anzunähern - zum Unmut von Russland.
Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com
Armenien, Russlands langjähriger Verbündeter im Südkaukasus, hat vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen um die Region Bergkarabach eine gemeinsame Militärübung mit den USA angekündigt.
Manöver soll Region stabilisieren
Das vom 11. bis 20. September dauernde Manöver "Eagle Partner 2023" beinhalte Operationen zur Stabilisierung von Konflikten bei der Erfüllung von friedensstiftenden Einsätzen, teilte das armenische Verteidigungsministerium am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Armenpress mit.
Russland ist wegen des Krieges in der Ukraine geschwächt. Die Folge: In Ex-Sowjetrepubliken brechen ungelöste Konflikte wieder auf. So auch in Armenien und Aserbaidschan.03.07.2023 | 23:40 min
Der Kreml zeigte sich unzufrieden mit der Entscheidung. Die beiden ehemals sowjetischen Länder Armenien und Aserbaidschan kämpfen seit Jahrzehnten um die Region Bergkarabach, die zwar auf aserbaidschanischem Gebiet liegt, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird.
Trotz eines von russischen Truppen überwachten Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Gefechten. Aserbaidschaner blockieren zudem seit Monaten den Latschin-Korridor, der Armeniens einziger Zugang zu Bergkarabach ist.
Notsituation in Bergkarabach
Beobachter beschreiben die Lage in Bergkarabach als katastrophal. Es fehlt demnach etwa an Lebensmitteln und Medikamenten. Seit Mittwoch wird Brot nur noch gegen Bezugsscheine ausgegeben. In dem Zusammenhang hat die armenische Führung auch zunehmend Unzufriedenheit mit Russland als Vermittler geäußert.
Die armenische Regierungwirft Moskau, das lange als Schutzmacht der Armenier im Kaukasus galt, ungenügenden Einsatz vor.
Armeniens Abkehr von Russland
Regierungschef Nikol Paschinjan hat Anfang des Jahres eine im Land geplante Militärübung des von Russland dominierten Militärbündnisses OVKS als zwecklos abgesagt. Das gemeinsame Manöver mit den USA gilt als weiteres Zeichen der Abwendung Armeniens von Russland. Das Land versucht stattdessen, auch westliche Staaten an der Lösung des Bergkarabach-Konflikts zu beteiligen.
Russland werde die weitere Entwicklung sehr genau verfolgen. Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington gelten insbesondere seit dem von Russland begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die von den USA unterstützt wird, als gespannt.