Plan gegen mangelnde Unterkünfte:USA: Bürgermeister will Obdachlose ausfliegen
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Obdachlose in der Stadt Anchorage in Alaska sollen im Winter in Zukunft kostenfrei ins Warme fliegen können. Ein Rückflugticket will der Bürgermeister aber nicht stellen.
Ein Obdachlosenlager in der Stadt Anchorage im US-Bundesstaat Alaska.
Quelle: AP
Der Bürgermeister der größten Stadt des US-Staats Alaska will Obdachlosen Flugtickets bezahlen, damit sie im Winter in wärmere Gefilde reisen können. So solle es Betroffenen erspart werden, in der bitteren Kälte ausharren zu müssen, sagte Dave Bronson am Dienstag (Ortszeit). Der Republikaner kündigt an:
Anchorage: schätzungsweise 750 Obdachlose
Hintergrund ist ein erwarteter Mangel an Notunterkünften in diesem Winter, der dazu führen werde, dass schätzungsweise 750 Obdachlose draußen übernachten müssen. In den letzten Wintern hatten Hunderte Männer und Frauen eine zur Massenunterkunft umfunktionierte Multifunktionsarena aufsuchen können.
Die Stadtverwaltung hat jedoch beschlossen, dass dort wieder Konzerte und Eishockeyspiele stattfinden sollen. Im vergangenen Winter waren in Anchorage acht Menschen erfroren. Die Temperaturen dort sinken regelmäßig auf unter minus 30 Grad Celsius.
Flugtickets seien billiger als Notunterkünfte
Er fühle sich einem "moralischen Imperativ" verpflichtet, sagte Bronson - "und der lautet, Leben zu retten". Wenn das bedeute, dass er Wohnungslosen "ein paar hundert Dollar für ein Flugticket geben" müsse, "dann werde ich das tun".
Es gehe ihn nichts an, wohin Betroffene dann reisten.
Bronson sagte, es sei noch unklar, wie sein Vorschlag finanziert werden solle. Ein einfaches Ticket nach Los Angeles kostete am Dienstag 289 Dollar, was laut Bronson billiger sei als die etwa 100 Dollar, die ein Platz in einer Notunterkunft jeden Tag koste.