OB-Stichwahl in Schwerin: AfD-Kandidat Holm gescheitert

    Hohe Wahlbeteiligung in Schwerin:OB-Stichwahl: AfD erleidet Schlappe gegen SPD

    Susanne Seidl, ZDF-Redakteurin im Studio Schwerin
    von Susanne Seidl
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    Bei der OB-Stichwahl in Schwerin ist AfD-Kandidat Holm klar gegen SPD-Gegner Badenschier gescheitert. Die AfD wollte dort erstmals eine Landeshauptstadt regieren.

    Der amtierende und neugewählte Schweriner Oberbürgermeister Rico Badenschier im Duell mit dem AfD-Kandidaten Leif-Erik Holm
    Der amtierende und neugewählte Schweriner Oberbürgermeister Rico Badenschier (vorne) hat die Wahl gegen den AfD-Kandidaten Leif-Erik Holm gewonnen.
    Quelle: dpa

    In der Stichwahl um das Schweriner Oberbürgermeisteramt hat sich SPD-Amtsinhaber Rico Badenschier klar gegen Leif-Erik Holm von der rechtspopulistischen AfD durchgesetzt. Badenschier erreichte bei der Stichwahl am Sonntag 67,8 Prozent der Stimmen. Holm kam laut Wahlbehörde auf 32,2 Prozent. Badenschier wird damit auch die nächsten sieben Jahre der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern vorstehen.
    Die Wahlbeteiligung lag laut vorläufigem Ergebnis bei 49,4 Prozent. Beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen waren es 50,6 Prozent.

    AfD in Schwerin gegen den Bundestrend

    Während die AfD bundesweit und vor allem im Osten an Stimmen gewinnt, konnte sie in Schwerin nicht punkten. Zur Stichwahl hatten sich alle demokratischen Parteien - bis auf die FDP - für die Wahl Badenschiers ausgesprochen. Mit Erfolg - nicht mal ein Drittel der Stimmen konnte die AfD für sich verbuchen.
    Badenschier dankte in einer Rede auf dem Marktplatz seinen Anhängern aber auch den Kandidaten der anderen demokratischen Parteien, insbesondere denen der Grünen und der Linken, die sich zur Stichwahl hinter Badenschier gestellt hatten.
    "Ich hab die Schnauze voll" steht auf einem Plakat während einer Kundgebung der AfD am Theaterplatz in Weimar
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    Holm im Wahlkampf: Weniger Migranten, mehr Polizei

    Obwohl die AfD mit dem gebürtigen Schweriner Holm ein in der Stadt und bundesweit bekanntes Gesicht als OB-Kandidat aufgestellt hatte, hatte sie in der Stichwahl keine Chance. Der ehemalige Journalist ist Mitglied des Bundestages, seit 2017 stellvertretender Vorsitzender der Fraktion. Er gilt als redegewandt und sympathisch im Auftreten. Seit 2013 führt er mit Unterbrechungen die Landes-AfD in Mecklenburg-Vorpommern.
    Im Schweriner Wahlkampf warb Holm unter anderem damit, sich für weniger Migranten und mehr Polizeistationen in der Stadt einzusetzen, beides Punkte, die ein OB nicht beeinflussen kann. Dennoch wollte er Achtungszeichen setzen. Das Thema CO2-Neutralität bezeichnete er als "nicht wichtig".
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    Badenschier will Schulden abbauen

    Der Mediziner Badenschier löste 2016 überraschend die damalige Oberbürgermeisterin Gramkow (Die Linke) ab und regiert seitdem die knapp 100.000 Einwohner zählende Stadt am Schweriner See. Eines seiner wichtigsten Ziele der vergangenen Jahre, war der Schuldenabbau Schwerins. Die Stadt unterliegt der Finanzaufsicht des Landes. Zudem will er die Bildung und Kultur stärken.
    Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gratulierte Rico Badenschier zu dem Erfolg und sprach von einem "starken Ergebnis für Schwerin". Die Stadt bleibe bei Badenschier in guten Händen.
    Susanne Seidl berichtet aus dem ZDF-Landesstudio in Schwerin.
    Quelle: mit Material von dpa
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