Nach Biss im Tierpark: Landkreis verbietet Treffen mit Wolf
Nach Biss im Tierpark Eschede:Landkreis verbietet weitere Treffen mit Wolf
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Nachdem ein Junge in einem Zoo bei einer "Tieraudienz" von einem Wolf gebissen wurde, verbietet der Landkreis solche Begegnungen. Tierschützer fordern ein Ende der Wolfshaltung.
Tierschützer kritisieren die Haltung von Wölfen in Zoos und Wildparks. (Symbolbild)
Quelle: dpa
Nach der Attacke eines Wolfes im Filmtierpark Eschede hat der Landkreis Celle derartige Begegnungen mit einem Wolf bis auf Weiteres verboten. Das teilte ein Behördensprecher auf dpa-Anfrage mit. Ein Achtjähriger war am Mittwoch von einem Wolf in die Brust gebissen worden, seine Familie hatte die Tierbegegnung gebucht.
Der Landkreis ist für die Aufsicht und Kontrolle des Zoos zuständig. Die sogenannten Tieraudienzen seien genehmigt gewesen, sagte der Sprecher. Ein solches Angebot sei nicht ungewöhnlich und werde von vielen Zoos und Tierparks angeboten.
Die Anzahl der Wölfe in Deutschland nimmt zu. In Brandenburg ist die Zahl der Rudel innerhalb von zehn Jahren von fünf auf 47 angestiegen. Landwirte sind besorgt um ihre Schafe und Rinder.10.06.2023 | 4:39 min
Tierrechtsorganisation kritisiert Wolfshaltung
Der Junge aus der Nähe von Husum (Schleswig-Holstein) war durch den Biss leicht verletzt worden. Nach ambulanter Behandlung wurde er noch am gleichen Tag aus dem Krankenhaus entlassen. "Private Tieraudienzen" bietet der Tierpark laut seiner Homepage auch mit anderen Tieren wie Waldkauz oder Nasenbär an.
Die Tierrechtsorganisation Peta forderte mit Bezug auf den Vorfall erneut ein Ende der Haltung von Wölfen und anderen gefährlichen Tieren in Zoos und Wildparks.
Der zwei Jahre alte Wolf sei an Menschen gewöhnt und zuvor nie aggressiv aufgetreten, sagte der Geschäftsführer des Filmtierparks Eschede der "Celleschen Zeitung". Einen vergleichbaren Vorfall habe es bisher nicht gegeben.
Mehr Hilfen für Landwirte und Schäfer, aber auch mehr Abschüsse von Wölfen - das fordert Umweltministerin Lemke und stellt unbürokratischere und praxisnähere Verfahren in Aussicht.