Warntag 2024: Was Sie dazu wissen müssen

    FAQ

    Stresstest für Warnsysteme:Warntag 2024: Was Sie dazu wissen müssen

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    Wie jedes Jahr werden Donnerstag wieder die Sirenen heulen, um beim bundesweiten Warntag die Katastrophenwarnsysteme der Länder zu testen. Wir haben die wichtigsten Infos für Sie.

    Sirene ist über dem Dorf zu sehen, aufgenommen am 09.092.024
    Am 12. September ist bundesweiter Warntag.
    Quelle: dpa

    Wie läuft der Warntag ab?

    Am Donnerstag, den 12. September 2024 gegen 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über das sogenannte Modulare Warnsystem des Bundes eine Probewarnung aus. Diese wird an sogenannte Warnmultiplikatoren geschickt.
    Dabei handelt es sich um Warnappbetreiber wie die vom BBK betriebenen Warnapp Nina, um Hilfs- und Rettungsdienste oder Medien, insbesondere Fernseh- und Radiosender. Aber auch Firmen wie die Bahn oder Betreiber digitaler Anzeige- und Stadtinformationstafeln gehören dazu. Diese sind verpflichtet, die Warnungen zu veröffentlichen.
    Eine Sirene steht auf dem Dach einer Grundschule in der Region Hannover.
    Der Probealarm am Warntag 2023 erreichte laut Innenministerium rund 97 Prozent der Bürger.14.09.2023 | 1:15 min
    Die von den Behörden vorformulierten Warnmeldungen werden dann sofort im Radio verlesen, auf Medienseiten im Internet eingespielt, erscheinen als Pushnachricht auf Smartphones oder auf rund 7.900 Anzeigentafeln im Stadtbild und an Bahnhöfen.
    Zusätzlich aktivieren örtliche Katastrophenschutzbehörden bei Bedarf ihre Warnsysteme - etwa Sirenen oder Lautsprecherwagen. Gegen 11:45 Uhr erfolgt die Entwarnung - außer über das Handy-Warnsystem Cell Broadcast. Kommunen können sich freiwillig beteiligen.





    Ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton ist eine Warnung, ein einminütiger, gleichbleibender Heulton eine Entwarnung.

    Wozu dient der Warntag?

    Mit dem jährlichen Warntag sollen die für Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme geprüft und technische Abläufe getestet werden. Der Stresstest der Warnsysteme soll Schwachstellen aufdecken.
    Der Warntag ist zugleich eine Übung, um Menschen mit den Abläufen bei behördlichen Alarmierungen vertraut zu machen und für das Thema zu sensibilisieren.
    Die Bedeutung von Warnsystemen wurde im Sommer 2021 bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen deutlich, als Menschen nicht rechtzeitig über die drohende Gefahr informiert wurden. Danach kam eine breite Debatte über Verbesserungen in Gang.
    Auf dem Bild ist ein Lautsprecher zu sehen
    Am Warntag 2023 rückte besonders der Probealarm im von der Ahrtalflut stark betroffenen Kreis Ahrweiler in den Mittelpunkt. Hier wurden mehrere Warnverfahren getestet.14.09.2023 | 1:59 min
    Der Bund förderte unter anderem mit fast 90 Millionen Euro den Ausbau des Sirenennetzes. Zudem wurde ein bundesweites System für sogenanntes Cell Broadcasting aufgebaut. Darüber werden SMS-Kurznachrichten mit offiziellen Warnungen direkt an alle Handys verschickt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind.

    Wird die Wirksamkeit des Warntags überprüft?

    Ja, zeitgleich mit dem Warntag startet eine Umfrage. Bürger können auf der Webseite www.warntag-umfrage.de ihre Erfahrungen mit der Probewarnung teilen. Erfragt wird beispielsweise, ob der Betreffende die Probewarnung über Cell Broadcast empfing, im Radio oder über einen anderen Kanal hörte.
    Die Umfrage endet am 19. September. Das BBK wertet die Daten aus und veröffentlicht später einen Bericht. 

    Wie liefen die bisherigen Warntage?

    Der erste bundesweite Warntag im September 2020 endete im Desaster, weil sich die zentrale Testwarnung des BBK um 30 Minuten verzögerte. Der damalige Behördenchef Christoph Unger musste seinen Hut nehmen, die Behörde wurde neu ausgerichtet.
    Archiv, 13.01.2024, Niedersachsen, Braunschweig: Der Schriftzug "Zivilschutz" steht auf einem Einsatzfahrzeug, welches anlässlich dessen Indienststellung für den Zivil- und Katastrophenschutz auf dem Schlossplatz vor dem Braunschweiger Schloss steht.
    Der Zivilschutz ist zuständig für den Schutz der Bevölkerung vor Kriegsgefahren. Vertreter von Städten und Gemeinden warnen jedoch vor Defiziten. 09.03.2024 | 1:46 min
    2021 fiel der Warntag wegen der noch andauernden Verbesserungen der Alarmsysteme nach den Pannen des Vorjahres und den Erfahrungen bei der Flutkatastrophe im Sommer aus. 
    Beim Warntag am 8. Dezember 2022 wurden nach Angaben des BBK dann mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland über mindestens einen Warnkanal erreicht. Erstmals großflächig erprobt wurde vor zwei Jahren auch das neue Cell-Broadcasting-System, das auf Anhieb 54 Prozent der Menschen erreichte.
    Beim Warntag 2023 waren dies bereits 72 Prozent. Insgesamt wurden 96 Prozent der Menschen im vergangenen Jahr über irgendeinen Kanal erreicht.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP

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