Nessie bleibt verschollen:Loch Ness: Die aufwändige Monster-Suche
von Luc Walpot
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Dutzende Freiwillige aus aller Welt haben am Wochenende dem angeblichen Ungeheuer von Loch Ness nachgeforscht - auch mit Unterwassermikros. Gefunden wurde: ein kleiner Aal.
Noch immer begeistert der Mythos um das Ungeheuer von Loch Ness zahlreiche Menschen.
Quelle: dpa
"Nein, es geht hier nicht allein um die Jagd auf Nessie", sagte der schottische Initiator der Suchaktion, der selbsternannte Nessie-Forscher Alan McKenna. Da war schon absehbar, dass der weltweite beachtete Sommerloch-Hit wohl keine erkennbaren Ergebnisse liefern würde.
Also versuchte McKenna sich in Schadensbegrenzung. Zwar habe man zu Beginn der Aktion am Freitag mit den Mikrofonen bizarre Geräusche aus dem 230 Meter tiefen Loch Ness empfangen. Dumm nur, dass die nicht aufgezeichnet wurden. Es war nur ein Testlauf.
Mit der größten Suchaktion seit Jahrzehnten ging es auf die Suche nach dem Ungeheuer von Loch Ness:
Voller Eifer horchten sie am Samstag und Sonntag exakt dieselbe Stelle ab, diesmal mit Aufzeichnungsgerät. Aber wie das so ist: da blieb der See leider stumm. "Wichtig ist es, eine neue, junge Generation für die einzigartige Schönheit der Natur hier am Loch Ness zu begeistern", so McKenna.
Dauerregen hält Nessie-Fans nicht von Suche ab
Das sehen Tausende Touristen, die sich trotz Katastrophenwetters und gesalzenen Preisen am Samstag am See einfanden, ähnlich. Das Wochenende begann mit sintflutartigem Regen. Selbst die traditionellen Highland Games, die schottische Olympiade mit epischen Disziplinen wie Axtwerfen, Fassrollen und Baumstammwurf, mussten zum ersten Mal seit Jahren abgesagt werden. Kein gutes Omen für die Nessie-Jagd.
"Das Wetter ist halt Schottland", sagt Michael, das Fernglas in der Hand. "Das schreckt uns nicht ab. Ich komme seit Jahren her. Dieses Geheimnis, die Legende. Das zieht mich magisch an. Ich würde so gerne mal das Monster sehen!"
Das Ungeheuer von Loch Ness: Bis heute glauben viele, dass es wirklich in dem schottischen See existiert. Zahlreiche Sichtungen und Fotos scheinen dafürzusprechen.
22.11.2020 | 44:05 min
Das Ungeheuer von Loch Ness - wirklich nur ein Mythos?
Großes Raten um angebliches Ungeheuer im See
Die Meinungen gehen auseinander. Ein sehr großer Fisch wird es sein, sagen die einen. Ein Reptil, ein urzeitlicher Dinosaurier, die anderen. Der Mythos um das angebliche Ungeheuer im dunklen See ist für viele unwiderstehlich.
"Wir sind überwältigt vom Andrang", freut sich, nicht ganz uneigennützig, der Leiter des örtlichen Loch-Ness-Zentrums Paul Nixon:
Nessie-Hype freut heimische Wirtschaft
Schottische Besucher sieht man hier kaum. Aber die heimische Wirtschaft freut sich über den Nessie-Hype. Die Hotels waren, auch bei Preisen um 300 Euro die Nacht, ausgebucht. Restaurants ebenso. Und die Souvenirläden mit Plüsch-Nessies, Nessie-Bier, Tassen und T-Shirts machen Kasse.
"Wir haben einen kleinen Aal an der Wasseroberfläche entdeckt. Dort sieht man nie Aale", berichtet stolz Expeditionsleiter McKenna zum Abschluss. Immerhin. "Alle haben sich aufgeregt darauf gestürzt. Auch wenn es nur ein kleiner Aal war. Diese Begeisterung! Darum geht's!"