Ungeklärter Fall: Wird der Mord an Tupac Shakur noch gelöst?

    Fast 30 Jahre nach Tat :Wird der Mord an Tupac Shakur noch gelöst?

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    Nach einer Hausdurchsuchung in der Nähe von Las Vegas könnte die Polizei neue Hinweise im Mordfall Tupac Shakur gesammelt haben. Ein alter Rivale steht schon länger im Verdacht.

    Tupac: Live at the House of Blues
    Der Mord an Tupac Shakur 1996 ist immer noch nicht aufgeklärt.
    Quelle: ZDF

    Bei den wiederaufgenommenen Ermittlungen zum ungeklärten Tod des vor fast 30 Jahren erschossenen US-Rappers Tupac Shakur sucht die Polizei offenbar im Umfeld eines alten und lange verstorbenen Rivalen Shakurs namens Orlando Anderson.
    In einem Haus, das die Ermittler am Montag durchsucht hatten, wohnte die Frau des Onkels von Anderson, Duane "Keffe D" Davis. Das geht aus öffentlich zugänglich Unterlagen hervor, unter anderem dem Wählerregister.

    Festnahme möglicherweise in Zusammenhang mit Mordfall Tupac Shakur

    Die Polizei von Las Vegas hatte nur bestätigt, dass sie am Montag in der Nachbarstadt Henderson einen Durchsuchungsbefehl vollstreckt habe. Weitere Details zu möglichen Hinweisen und Verdächtigen wurden nicht genannt.
    Bewohner des Viertels von Henderson sagten, sie hätten gesehen, wie die Polizei dort einen Mann und eine Frau festgenommen habe. Auch die Spezialeinheit Swat sei vor Ort gewesen.
    Der Mann und die Frau seien aus dem Haus gekommen, hätten ihre Hände auf die Köpfe gelegt und seien langsam rückwärts auf die Beamten zugegangen, sagte Don Sansouci, der das Ganze nach eigenen Angaben vom Bürgersteig aus verfolgte. Ob es sich um Davis und seine Frau handelte, blieb unklar. Der Nachbar sagte, er kenne sie nicht beim Namen.
    Ein Haus welches, am 20.07.2023, von der Polizei in Las Vegas durchsucht wurde.
    Das dursuchte Haus in der Nähe von Las Vegas soll dem Umfeld von Duane Davis angehören.
    Quelle: AP

    Verdächtiger im Fall Tupac starb selbst bei Schießerei

    Anderson, der alte Rivale Shakurs, galt schon früh als Verdächtiger in dem Mordfall. Er wies jegliche Beteiligung zurück und kam zwei Jahre später selbst bei einer Bandenschießerei in Compton in Kalifornien ums Leben.
    Aus Ermittlerkreisen erfuhr die AP, dass in dem Haus Computer, Fotos und Bücher beschlagnahmt wurden, darunter auch die Autobiografie von Andersons Onkel Davis. Der Titel lautet "Compton Street Legend".

    Genaue Umstände des Attentats immer noch unklar

    Der damals 25-jährige Shakur wurde 1996 unter mysteriösen Umständen auf offener Straße in Las Vegas erschossen, als er zusammen mit Marion "Suge" Knight, dem Chef von Death Row Records, in einem schwarzen BMW saß. Nach Angaben der Polizei warteten die beiden an einer roten Ampel, als ein weißer Cadillac neben ihnen anhielt und Schüsse fielen.
    Shakur wurde von mehreren Schüssen getroffen und in ein Krankenhaus gebracht, wo er sechs Tage später starb. Es gab keine Verhaftungen in dem Fall. Die Polizei hatte in der Vergangenheit erklärt, dass die Ermittlungen schnell ins Stocken geraten seien - unter anderem deswegen, weil Zeugen sich geweigert hätten, zu kooperieren.

    Möglicher Mittäter gab 2018 Teilgeständnis ab

    2018 räumte Davis allerdings nach einer Krebsdiagnose ein, er habe vorne in dem Cadillac gesessen, sein Neffe Anderson auf dem Rücksitz. Vom Rücksitz aus seien auch die Schüsse auf Shakur gefallen, sagte er in einem Interview, ohne dabei aber eindeutig Anderson als Täter zu benennen. In seinen 2019 erschienen Memoiren behauptete Davis, er habe den Ermittlern schon zehn Jahre zuvor die Wahrheit gesagt, im Gegenzug dafür hätten sie andere Vorwürfe gegen ihn fallengelassen.
    Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass Davis seit Juli 2022 per Haftbefehl gesucht wurde, weil er zu einem Gerichtstermin nicht erschienen war.
    Quelle: AP

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