Indien und Bhutan:Es gibt wieder mehr Tiger in freier Wildbahn
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In Indien hat sich die Zahl der Tiger in freier Wildbahn auf mehr als 3.600 erhöht. Auch in Bhutan wächst die Population. Eine "mutmachende Entwicklung", meint ein Tiger-Experte.
Ein Tiger, der während der nationalen Tigerzählung 2021-2022 mit Hilfe von Kamerafallen in Bhutan aufgenommen wurde.
Quelle: dpa
Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Tiger ist in mehreren Ländern gestiegen: In Indien leben laut einer neuen Auswertung früherer Erfassungsdaten 3.682 Tiger in freier Wildbahn, teilte die indische Regierung am Samstag mit. In Bhutan leben nach Angaben des Landes 131 Tiger in freier Wildbahn - 27 Prozent mehr als vor acht Jahren. Die Tiere sind weltweit stark gefährdet. Den Tiger-Populationen in Asien machen vor allem die Abholzung von Wäldern, Wilderei und das Eindringen von Menschen in ihren Lebensraum zu schaffen
Zukunft der indischen Tiger wird sicherer
In Indien gibt es seit geraumer Zeit umfangreiche Schutzprogramme für die Tiger. In dem Land leben derzeit 75 Prozent der gesamten Tiger-Population weltweit. Im April hatten die Behörden nach der Auswertung einer kamerabasierten Zählung erklärt, dass die Anzahl der frei lebenden Tiger erstmals seit anderthalb Jahrzehnten die Marke von 3.000 Wildkatzen überschritten habe.
Die nun am Samstag veröffentlichten neuen Zahlen spiegelten "eine lobenswerte jährliche Wachstumsrate von 6,1 Prozent pro Jahr" wider, erklärte die Regierung. Zum Schutz der Lebensräume der Tiger seien "fortgesetzte Anstrengungen" entscheidend. Nur so könne die Zukunft der indischen Tiger und ihrer Ökosysteme "für kommende Generationen" gesichert werden.
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In den 1940ern leben etwa 40.000 Tiger in Indien
In früheren Jahrzehnten war die indische Tiger-Population um ein Vielfaches höher. Zum Zeitpunkt seiner Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 lebten in Indien laut Schätzungen noch etwa 40.000 Tiger. Im Laufe der Jahrzehnte ging ihr Bestand jedoch dramatisch zurück: Im Jahr 2002 lebten nur 3.700 Tiger in freier Wildbahn, vier Jahre später waren es nur noch 1.411.
Seitdem ist ihre Zahl jedoch wieder stetig angestiegen. 2010 unterzeichneten Indien und die zwölf weiteren Staaten, in denen Tiger in Freiheit leben, ein Abkommen mit dem Ziel, die Zahl dieser Wildkatzen bis 2022 zu verdoppeln.
Schutzprogramme sollten Zahl der Tiger verdoppeln
Auch die "mutmachende Entwicklung" in Buthan ist der Naturschutzorganisation WWF zufolge auf eine verbesserte Strafverfolgung, kommunal verankerte Tigerschutzprogramme und einen konsequenten Schutz der natürlichen Lebensräume zurückzuführen. Es gebe aber auch weiter große Bedrohungen für die Tiere - vor allem Wilderei, Habitatverlust und Mensch-Wildtier-Konflikte.
Grundsätzlich haben sich Tigerländer - das sind neben Bhutan und Indien auch Russland, China sowie mehrere andere Länder in Süd- und Südostasien - darauf verständigt, die Tiere zu schützen. Im Jahr 2010 setzten sie sich das Ziel, die Zahl freilebender Tiger bis ins chinesische "Jahr des Tigers" 2022 zu verdoppeln.
"Mehr Tiger bedeutet natürlich auch potenziell mehr Konflikte", betonte der WWF-Tiger-Experte Markus Radday. Daher sei es entscheidend für den langfristigen Erfolg des Tigerschutzes, die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst zu nehmen. Es brauche beispielsweise Entschädigungen für gerissene Nutztiere.
Quelle: AFP, dpa
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