Tierschutzbund: Igel finden nicht mehr genügend Futter

    Deutscher Tierschutzbund:Igel finden nicht mehr genügend Futter

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    Aufgrund des Insektenrückgangs finden Igel kaum noch artgemäße Nahrung und haben kaum eine Chance, den Winter zu überleben. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an Tierfreunde.

    Ein igel läuft in Berlin durch Herbstlaub.
    Vor allem jüngere Tiere schaffen es oft nicht, sich ausreichend Reserven für den Winter anzufressen.
    Quelle: dpa

    Der Deutsche Tierschutzbund ist besorgt über die zunehmende Zahl untergewichtiger und kranker Igel in den Wildtierauffangstationen. Aufgrund von Klimawandel und Pestiziden sei der Insektenbestand stark zurückgegangen, sodass viele Igel nicht mehr genügend Futter fänden, teilte die Organisation mit.
    Vor allem jüngere Tiere schafften es oft nicht, sich ausreichend Fettreserven für den Winter anzufressen, erläuterte Wildtier-Experte James Brückner.

    Werden sie nicht zugefüttert und tierärztlich behandelt, überleben sie nicht die Wintermonate.

    James Brückner, Wildtier-Experte

    Igel
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    Schnecken und Würmer tragen Krankheitserreger

    Hinzu kämen Igel mit massivem Parasitenbefall, die zunächst tiermedizinisch versorgt werden müssten, erklärte der Tierschutzbund. Statt Insekten wie Laufkäfer und Schmetterlingslarven fräßen sie vermehrt Schnecken und Würmer, die jedoch Krankheitserreger in sich trügen, gegen die das Immunsystem der Igel nicht ausreichend gewappnet sei. Das führe zu einer Ausbreitung verschiedener Krankheiten unter den Tieren.
    Insektenkontroll-Stelle im Wald
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    Kranken Igeln mit Tierarztbesuch helfen

    Der Tierschutzbund rät Findern, Igel mit starkem Parasitenbefall oder Symptomen wie Husten zum Tierarzt zu bringen. Wenn die normalerweise nachtaktiven Tiere tagsüber auf Nahrungssuche unterwegs seien, könne ein Blick auf die Waage bei der Einschätzung helfen, ob sie Hilfe brauchen.

    Igel mit Schnauze in einem Plastikbecher
    Quelle: dpa

    Immer wieder geraten Igel in Notlagen. Ein großes Problem ist, dass Wunden von verletzten Igeln sehr schnell von Fliegenmaden besiedelt werden. Daher ist es meistens sinnvoll, Igel mit sichtbaren, auch recht kleinen offenen Verletzungen zu einer Igelstation zu bringen, damit sie dort behandelt werden können.

    Am häufigsten geraten Jungigel vor der Winterruhe in Gefahr, weil sie sich nicht genügend Fett angefressen haben. Das kann an mangelnden Futterquellen oder einer späten Geburt liegen. Im Spätherbst sollten Igel über 500 Gramm auf die Waage bringen; ansonsten ist es ratsam, auch sie zu Experten in eine Igelstation zu bringen. Kontaktdaten zu diesen Stationen bekommt man über das Internet oder bei Tierärzten.

    Eine Faustregel: Wenn Igel tagsüber herumlaufen, ist das fast immer ein Zeichen für Unterernährung oder Krankheit. Dann sollte man sich des Tieres annehmen und es zu Experten bringen. Achtung: Fütterung mit sogenanntem Igelfutter aus dem Handel oder zum Beispiel auch Milch ist sehr problematisch für Igel. Also besser erst fragen und dann handeln.

    Achtung: Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nur im Notfall eingefangen werden. Ansonsten sind die Störung der Tiere sowie auch das Einfangen oder Umsetzen strafbar.

    Jungigel sollten bis Anfang November ein Gewicht von 500 Gramm erreicht haben, um genug Reserven für den Winterschlaf zu haben. Ausgewachsene Igel sollten dann 1.000 Gramm wiegen.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: epd

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