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Für verstorbene Hunde und Katzen:Erste Tierbestattungskirche in Deutschland
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Viele Besitzer wollen ihren verstorbenen Haustieren eine letzte Ruhestätte bieten. Im Dezember eröffnet die erste Tierbestattungskirche in Deutschland.
In Albstadt-Pfeffingen soll ab 02.12.2023 die Tierbestattungskirche eröffnen.
Quelle: dpa
Der Tod kam plötzlich und unerwartet: Atlas, ein siebenjähriger Polizeihund, wachte eines Morgens nicht mehr auf. Noch am Tag zuvor hatte der Rüde seinen Dienst absolviert, war im Kampf gegen Drogendealer erfolgreich gewesen. Dann das Aus.
"Auch für diese Fälle bieten wir Trauerfeiern an", sagt Ellen Weinmann. "Denn der Polizeihundeführer, seine Familie, die Kollegen wollen sich doch von dem Hund, mit dem sie zusammen gelebt und gearbeitet haben, würdig und in Ruhe verabschieden."
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Mehr als 34 Millionen Haustiere in Deutschland
Tierbestatterin Weinmann kann die Trauergemeinde bald in einen Raum einladen, der für eine Abschiedsfeier groß und würdig genug ist: die ehemalige Pauluskirche der evangelisch-methodistischen Gemeinde in Albstadt-Pfeffingen auf der Schwäbischen Alb. Deutschlands erste Tierbestattungskirche soll Anfang Dezember öffnen.
In den deutschen Haushalten lebten im vergangenen Jahr rund 34,4 Millionen Haustiere - Tendenz steigend. Katzen stellen mit 15,2 Millionen das beliebteste Haustier der Deutschen dar. Auf Platz zwei folgt der Hund mit 10,6 Millionen Tieren. Genaue Zahlen, wie viele Haustiere pro Jahr sterben und wie diese beigesetzt werden, gibt es allerdings nicht.
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Tierbestatter begleiten Trauernde
Der katholische Priester und Zoologe Rainer Hagencord beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Verhältnis von Mensch und Tier. Er leitet das Institut für Theologische Zoologie in Münster und weiß, Tiere nähmen eine besondere Rolle ein und sollten nach dem Tod nicht einfach entsorgt werden.
Tierbestatter kümmern sich um Kerzen, Blumen, Gespräche. Und um weitere Aspekte, wie Weinmann berichtet: "Auch die Beratung, wo das tote Tier bestattet wird: im Garten oder auf einem Tierfriedhof?" Entscheidet sich der Besitzer für die Einäscherung, wird das tote Tier in ein Tierkrematorium gebracht. Die Asche kehrt zum Beispiel in einer Urne zurück, die fast überall bestattet werden kann.
Kirchen bislang gegen religiöse Tierbestattungen
Die christlichen Kirchen meiden derzeit noch die Durchführung religiöser Tierbestattungen - wenn es auch keine lehramtlichen Stellungnahmen dagegen gibt, sagt Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholischen Privatuniversität Linz (Österreich). Als im Sommer 2011 der evangelische Pfarrer Jens Feld in einem Buch den Vorschlag machte, christliche Tierbestattungen anzubieten, erntete er von Seiten beider großen Kirchen in Hessen Widerspruch.
Tiere hätten zwar eine Würde, ihr Tod erzeuge Trauer bei den zugehörigen Menschen. Das spreche für eine seelsorgliche Begleitung der Menschen, nicht jedoch für ein Begräbnis der Tiere, so die Pressestelle des Bistums Limburg. Denn das Begräbnis stelle das Personsein des Menschen in den Mittelpunkt und Tiere seien keine Personen, "weil sie nicht selbstbestimmt und frei handeln und entscheiden können".
Bereits 50 Anmeldungen für Tierbestattung
In den vergangenen 20 Jahren habe es einen Bewusstseinswandel gegeben, sagt Theologe und Zoologe Hagencord. Dass nun eine Tierbestattungskirche eröffne, sei logisch. Der Trauerprozess brauche Rituale.
Ellen Weinmann wagte vor drei Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. Bis Anfang November dieses Jahres nahmen sie schon mehr als 700 Tierbestattungen vor.
Als vor einem knappen Jahr die Kirche angeboten wurde, nahm sie Kontakt zur örtlichen Gemeinde auf. Die hatte das Gebäude aufgegeben, weil es leer stand und die Gemeinde ihre Gottesdienste inzwischen woanders feiert. Im Sommer wurde die Kirche entwidmet, am 2. Dezember soll die Kirche wiedereröffnet werden. 50 Anmeldungen für Tierbestattungen sind bisher eingegangen.
Quelle: KNA, ZDF
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