Blutspende bei Tieren: Auch Hund & Katze können Leben retten

    Tiere retten Tiere:Auch Hunde und Katzen können Blut spenden

    von Stephanie Wickel
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    Blutspenden retten Leben - das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere Vierbeiner. Wie Hunde und Katzen ihren Artgenossen helfen können.

    Einem Hund wird Blut abgenommen
    Auch Tiere sind in manchen Situationen auf Blutspenden angewiesen, um zu überleben.19.12.2023 | 4:42 min
    Nicht nur bei Unfällen oder größeren Operationen können Haustiere auf Bluttransfusionen angewiesen sein. Auch bei Vergiftungen, Immun- oder Infektionserkrankungen, Gerinnungsstörungen und chronischen Krankheiten ist eine Blutspende oft überlebenswichtig.
    In Deutschland bekamen im letzten Jahr rund 200 Hunde und 80 Katzen eine Bluttransfusion in der Kleintierklinik der Freien Universität Berlin, wo bereits seit 1996 eine Blutbank für Hunde und Katzen besteht.

    Die wenigsten Tierhalter wissen davon

    Eine Untersuchung britischer Tierärzte ergab, dass 70 Prozent der befragten Hunde- und Katzenbesitzer nicht wussten, dass ihre Tiere Blut spenden können. Dabei war die Bereitschaft der Befragten nach der Aufklärung sehr hoch, fast 90 Prozent würden ihr Tier spenden lassen.

    Erst wenn ihr eigenes Tier eine Blutspende benötigt, erfahren viele Tierbesitzer von dieser Möglichkeit.

    Prof. Dr. Barbara Kohn, Leiterin der Abteilung Innere Medizin der Klein- und Heimtierklinik FU Berlin


    Barbara Kohn leitet die Innere Medizin der Kleintierklinik der FU Berlin und teilt diese Einschätzung auch für Deutschland. Kläre man Haustierbesitzer auf, sei vor allem bei Hundehaltern die Bereitschaft, ihr Tier zur Blutspende zu bringen, sehr hoch. Katzenbesitzer seien verständlicherweise etwas zurückhaltender, da die Blutspende für Katzen meist eine Sedierung erfordere.

    Immer mehr Hunde aus dem Ausland

    Wie auch in der Humanmedizin kommt es in der Veterinärmedizin hin und wieder zu einem Mangel an Blutkonserven. Sie fänden aber immer einen Spender, wenn auch mit teilweise erheblichem Aufwand, so Kohn.
    Im Idealfall habe die Klinik drei bis fünf Hundeblutkonserven in Form von roten Blutkörperchen und manchmal auch eine Katzenkonserve. Blutplasma für Hunde sei immer vorrätig, da es tiefgefroren gelagert werden könne.

    Problematisch ist, dass inzwischen viele Hunde aus dem Ausland stammen und eventuell mit so genannten "Reisekrankheiten" stumm infiziert sein könnten. Diese Hunde können wir nur in Ausnahmefällen spenden lassen.

    Prof. Dr. Barbara Kohn, Leiterin der Abteilung Innere Medizin der Klein- und Heimtierklinik FU Berlin

    Welche Haustiere können Blut spenden?



    Wie läuft eine Blutspende ab?

    Vor jeder Bluttransfusion wird das spendende Tier allgemein untersucht und eine Blutprobe entnommen. Das Labor prüft dann, ob alle Werte im Normalbereich liegen und bestimmt die Blutgruppe. Passt alles, steht der Blutspende nichts mehr im Weg.
    Hunde müssen für ungefähr zehn Minuten stillhalten, während das Blut an der Halsvene abgenommen wird. Die Menge richtet sich nach Gewicht und Gesundheitszustand und wird individuell bestimmt, üblich sind zehn Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Am Tag der Blutspende sollte der Hund nicht mehr allzu stark belastet werden.
    Katzen lassen die ganze Prozedur selten wohlwollend über sich ergehen, weshalb sie vor der Blutspende meistens eine Beruhigungsspritze bekommen. Aufgrund ihres niedrigen Gewichts sind die Blutmengen bei Katzen gering, mehr als sieben Milliliter pro Kilogramm sind nicht empfehlenswert.

    Auch unsere Haustiere haben Blutgruppen

    Bei Katzen wird, ähnlich wie beim Menschen, zwischen den Blutgruppen A, B und AB unterschieden, wobei A mit Abstand am häufigsten vorkommt. Bei Hunden sind mehr als 12 Blutgruppen bekannt. Diese werden aber erst bei einer zweiten Transfusion relevant. Sie tragen im Gegensatz zu Menschen oder Katzen nicht von Geburt an Antikörper gegen fremde Blutgruppen in sich.
    Bei der ersten Transfusion wird lediglich bestimmt, ob ein Hund die Gruppe DEA 1 positiv oder negativ besitzt. Falls ein Hund zum zweiten Mal Spenderblut bekommen soll, muss die Verträglichkeit vorher per Kreuzprobe getestet werden.

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    Blutbanken sind die Ausnahme

    Da nur wenige Tierkliniken über eigene Blutbanken verfügen und die Lagerung - ähnlich wie bei menschlichen Blutspenden - nur für einen begrenzten Zeitraum möglich ist, setzen die meisten tiermedizinischen Einrichtungen auf eigene Spenderkarteien. So können Hunde- und Katzenbesitzer kurzfristig benachrichtigt werden und helfen.
    Als Belohnung für die gute Tat gibt es den Gesundheitscheck vorab sowie die Blutuntersuchung kostenlos. Einige Kliniken legen auch noch einen Beutel Futter obendrauf.

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