Premierminister Kassim Majaliwa besuchte die beonders betroffenen Stadt Katesh.
Quelle: Reuters
Bei einem Erdrutsch nach starkem Regen sind im ostafrikanischen Tansania mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der gemeldeten Verletzten lag bis Montagabend bei 116, sagte die Regionalkommissarin der Unglücksregion Manyara, Queen Sendiga.
Ein Team von 350 Rettungsexperten der Armee ist demnach im Einsatz, um weitere Opfer zu bergen. Bei einem Besuch in der betroffenen Region sagte Regierungschef Kassim Majaliwa, es werde davon ausgegangen, dass weitere Leichen geborgen würden.
In Tansanias Nachbarland Kenia stieg die Zahl der Todesopfer nach einer Flut vergangene Woche auf mindestens 120. Auch dort verursacht Starkregen seit Wochen Überschwemmungen.29.11.2023 | 0:22 min
Regenfälle am Wochenende
Die tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan hatte angekündigt, die Regierung werde für die Beerdigungskosten der Opfer aufkommen.
Die heftigen Regenfälle hatten am Samstagabend eingesetzt und am Sonntagmorgen Schlammlawinen am Mount Hanang ausgelöst, sagte Sendiga. Besonders betroffen sei die am Fuße des Bergs liegende Stadt Katesh.
Starkregen folgt auf schwere Dürre
Zahlreiche Länder in Ostafrika leiden seit Wochen unter Fluten und Überschwemmungen im Zusammenhang mit dem Wetterphänomen El Niño. Allein in Kenia und Somalia kamen nach Angaben der Regierungen und der UN-Nothilfeorganisation OCHA insgesamt mehr als 200 Menschen ums Leben.
Millionen von Menschen mussten aus ihren Dörfern und Städten fliehen. Die starken Regenfälle folgten auf eine der schwersten Dürren im Horn von Afrika.
Heftige Überschwemmungen in Somalia, Kenia und Äthiopien haben Ernten zerstört, Millionen Menschen sind in der Region auf der Flucht.02.12.2023 | 1:34 min
Einfluss von El-Niño und Klimaerwärmung
Das durch eine Erwärmung des tropischen Pazifiks entstehende El-Niño-Phänomen verursacht unter anderem eine "Umkehrung" des Wetters mit schwerem Regen in Dürregebieten und Trockenheit in sonst niederschlagsreichen Gebieten.
Das Phänomen ist in der Regel alle zwei bis sieben Jahre zu beobachten. Klimaforschern zufolge verstärkt die voranschreitende
Klimaerwärmung besonders heftige El-Niño-Ereignisse.
Der weltweite Ausstoß von CO2 steigt weiter an: Für 2024 erwarten die Forschenden des Global Carbon Projects erneut einen Rekordwert. Welche Länder am meisten ausstoßen.
von Moritz Zajonz
Quelle: dpa, AFP