Studie zur Mundhygiene:Saubere Zähne? Bei den meisten Fehlanzeige
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Die Mehrheit der Menschen hält ihre Zähne für sauber - und liegt damit falsch. Das zeigt eine neue Studie der Universität Gießen und empfiehlt, das Zähneputzen neu zu lernen.
Sauber? Von wegen - zeigt eine Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Quelle: Imago
Zähne putzen? Kein Problem. Das denkt eine große Mehrheit der Menschen - und irrt. Das ergaben zwei Studien des Instituts für Medizinische Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Demnach überschätzt die Mehrheit der Menschen den Forschungsergebnissen zufolge die eigenen Fähigkeiten beim Zähneputzen - auch wenn sich die Zahngesundheit schon verbessert hat in den vergangenen Jahren.
Mangelhafte Fertigkeiten beim Zähneputzen
In einer ersten Studie hielten alle Menschen ihre Zähne nach dem Putzen für weitgehend sauber, obwohl tatsächlich nur etwa 30 Prozent der Zahnfleischränder wirklich gereinigt waren.
Längeres Putzen und häufigere Verwendung von Zahnseide allein verbessern demnach nicht die Mundhygiene, vielmehr kommt es auf die Qualität des Reinigens an. Oft fehle das Bewusstsein für mangelhafte Fertigkeiten beim Zähneputzen, erklärte Renate Deinzer, Leiterin der Arbeitsgruppe beider Studien.
Dabei können die Folgen schlecht geputzter Zähne langfristig gravierend sein. Schätzungsweise 35 Millionen Menschen sind in Deutschland von einer Parodontitis betroffen. Dunkelziffer: vermutlich höher - denn vor allem die chronische Entzündung im Mundraum wird oft zu spät diagnostiziert.
Zahnseide und Zahnputzdauer machen keinen Unterschied
In der zweiten Studie verglichen die Forscher zwei Gruppen von Menschen, die unterschiedliche Putzanweisungen erhielten. Während die eine Gruppe ihre Zähne "wie gewöhnlich" reinigen sollte, erhielt die andere den Auftrag, ihre Zähne "so gründlich wie möglich, so dass sie ganz sauber sind" zu reinigen.
Die Teilnehmer der zweiten Gruppe putzten ihre Zähne wesentlich länger, verwendeten häufig Zahnseide und schätzten die Sauberkeit ihrer Zähne im Anschluss signifikant höher ein als die Vergleichsgruppe.
Tatsächlich zeigte sich der Studie zufolge zwischen beiden Gruppen kein wesentlicher Unterschied in der Sauberkeit der Zähne. Laut den Ergebnissen vernachlässigten beide Gruppen bei der Reinigung gleichermaßen ihre Zahninnenflächen. Bei beiden waren weniger als 40 Prozent der gemessenen Zahnfleischränder sauber.
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Empfehlung: "Zähneputzen nochmal neu lernen"
Der Leiterin der Studien, Renate Deinzer nach, geht es vor allem darum das Bewusstsein für die Probleme in der Zahnhygiene zu schärfen. Ohne ein solches Bewusstsein fehle "die Einsicht, dass Zeit und Mühe investiert werden müssen, um das Zähneputzen nochmal neu zu lernen".
Quelle: AFP
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