Wie unsicher sind Smartphones aus China?

    FAQ

    Nach Huawei-Verbot in den USA:Wie unsicher sind Smartphones aus China?

    von Louisa Kissel und Jana Nieskes
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    Chinesische Smartphones sind hochwertig und günstig. Doch aus Sicherheitsgründen werden nun fünf Hersteller vom US-Markt verbannt. Wie gefährlich sind Handys aus China?

    Ein Smartphone des chinesischen Herstellers Huawei.
    In den USA verboten: Wie unsicher sind Smartphones aus China?
    Quelle: Marko Djurica/Reuters

    Die US-Regierung verbietet den Verkauf und Import von Kommunikationsgeräten der chinesischen Smartphonehersteller und Netzwerkausrüster Huawei und ZTE. Sie stellten ein inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit dar, teilte die US-Telekommunikationsaufsicht FCC am Freitag mit. FCC-Kommissar Brendan Carr schrieb auf Twitter:

    Infolge unserer Anordnung können keine neuen Geräte von Huawei oder ZTE genehmigt werden.

    FCC-Kommissar Brendan Carr

    Tweet von FCC-Kommissar Brendan Carr

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    Neben Huawei und ZTE betrifft die Anordnung der FCC auch Geräte von Hytera Communications sowie Hangzhou Hikvision Digital Technology und Dahua Technology. Aber wie sicher sind Smartphones aus China? Können deutsche Kund*innen die Smartphones bedenkenlos kaufen?

    Worauf sollte ich beim Smartphone-Kauf achten?

    Huawei, Xiaomi, Vivo und OPPO sind Smartphone-Hersteller aus China, welche ihre Produkte auch auf dem deutschen Markt verkaufen. Vor einem Kauf sollten die Käufer*innen neben der Nutzbarkeit und Ergonomie auch Aspekte der technischen Sicherheit als auch das Vertrauen in den Hersteller berücksichtigen.
    Geräte chinesischer Hersteller sollten "nicht unter Generalverdacht" gestellt werden, findet Smartphone-Experte Frank Ritter vom Tech-Portal giga.de. Denn in Deutschland seien auch chinesische Smartphones an das strenge europäische Datenschutzrecht gebunden.
    Für den europäischen Markt kreieren die Firmen eine eigene Software, erklärt Ritter. Diese sei dann verhältnismäßig "zahm". Die Geräte großer Hersteller wie Huawei und Xiaomi könne man daher ruhig kaufen.
    Auf Produkte von kleineren unbekannteren Herstellern würde er aber verzichten. Dazu rät auch Christian Lueg vom Sicherheitsunternehmen Eset:

    Es gibt ja manche Hersteller, wo man denkt: 'Die kenne ich gar nicht.' Meistens sind das relativ günstige Geräte. Da sollte man dann doch sehr, sehr vorsichtig sein.

    Christian Lueg

    Wer ein chinesisches Smartphone kauft, sollte außerdem überprüfen, ob es originalverpackt ist, warnt Lueg. Denn es habe schon Fälle gegeben, in denen eine andere Software auf die Geräte gespielt wurde – darunter auch Spionage-Software.
    Das könne auch Produkte namhafter Hersteller betreffen, da solche Manipulationen auf dem Weg vom Hersteller-Werk zum Verbraucher stattgefunden hätten, erklärt der Experte.

    Schnittstellenprobleme
    :Wie Angreifer Smartphones und Co. hacken

    Digitale Angriffe auf die Stromversorgung, aber auch Spionageangriffe auf Smartphones und Laptops nehmen zu. Unsichere Schnittstellen erleichtern den Hackern die Arbeit.
    von Peter Welchering
    Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur.

    Worauf sollte ich bei der Nutzung achten?

    Nicht nur für chinesische Hersteller gilt: Die Daten auf unseren Smartphones werden gesammelt und ausgewertet. Bei chinesischen Firmen würden die Daten dann an chinesische Server gesendet, sagt Ritter. Auf diese habe wiederum die chinesische Regierung Zugriff.
    Beide Experten mahnen daher zu Datensparsamkeit. "Als Nutzender sollte man wachsam sein", sagt Ritter. Das betrifft zum Beispiel Berechtigungen, die man auf seinem Smartphone erteilt.

    Bedenklich ist, wenn ins System integrierte Apps Rechte verlangen, die für den Gebrauch eigentlich nicht nötig wären. Ein Beispiel: Warum sollte eine Kompass-App auf das Internet zugreifen müssen?

    Frank Ritter

    Misstrauen sei grundsätzlich angebracht – nicht nur bei chinesischen Geräten.

    Welche Regeln gelten für Spionage?

    Spionage oder sonstige Informationssammlung ist im Völkerrecht nicht durch spezielle Normen geregelt. Sie ist damit völkerrechtlich weder erlaubt, noch durch ein völkerrechtliches Abkommen ausdrücklich verboten. Daher steht es den nationalen Gesetzgebern frei, die Informationssammlung und -verarbeitung durch die eigenen Nachrichtendienste und Unternehmen zu regeln.  
    Die Cybersicherheit in Deutschland wird so nicht nur durch außereuropäische Nachrichtendienste bedroht, sondern auch durch ausländische Unternehmen, welche durch gesetzliche Vorgaben gezwungen sind, die Nachrichtendienste ihres Herkunftsstaates zu unterstützen.
    Die USA werfen zum Beispiel Huawei enge Verbindungen zu chinesischen Behörden vor und warnen vor Spionage und Sabotage. Bewiesen ist das aber nicht.
    Quelle: mit Material von dpa

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