Gesundheitsrisiko im Terrarium:Uni warnt vor Riesenschnecken als Haustiere
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Afrikanische Riesenschnecken werden immer beliebter als Haustiere. Ein Forscherteam aus Lausanne warnt aber vor den Risiken - die Tiere könnten gefährliche Krankheiten übertragen.
Eine beliebte Art für Terrarien zu Hause ist zum Beispiel die Achatschnecke.
Quelle: imago/Funke Foto Services
Bis zu 20 Zentimeter lange Afrikanische Riesenschnecken erleben in Europa einen Boom als Haustiere - eine Schweizer Universität warnt nun vor der Haltung. Die Tiere könnten dem Menschen gefährlich werden, etwa durch die Übertragung des Ratten-Lungen-Wurms.
Der könne bei Menschen Hirnhautentzündung auslösen, berichtet ein Wissenschaftsteam der Universität Lausanne in der Fachzeitschrift "Parasites & Vectors". Rund zwei Drittel der 36 Krankheitserreger, die bei den Schnecken bekannt seien, könnten auch Menschen infizieren.
Forscherin: Leute glauben, Schleim sei gut für Haut
Beliebte Arten für Terrarien sind zum Beispiel die Große Achatschnecke (Lissachatina fulica) oder die Echte Achatschnecke (Achatina achatina). Forscherin Cleo Bertelsmeier sagte laut Mitteilung der Hochschule:
Bertelsmeier lehrt am Institut für Ökologie und Evolution. Leute glaubten, der Schleim der Schnecke sei gut für die Haut. Das berge aber das Risiko einer Übertragung der Erreger.
"Man kann nicht unterscheiden zwischen Hund und Katze und exotischen Tieren", sagt Jörg Junhold, Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten.
23.01.2023 | 5:17 min
Bertelsmeier hatte mit ihren Kolleginnen und Kollegen Fotos auf Sozialen Medien ausgewertet, um zu sehen, wie verbreitet die Riesenschnecken als Haustiere sind. Viele Menschen seien sich der Risiken nicht bewusst, "denen sie sich selbst oder ihre Kinder aussetzen, wenn sie mit den Schnecken umgehen, zum Beispiel, wenn sie sie auf ihr Gesicht setzen", meinte Co-Autor Jérôme Gippet.
Achatschnecke auf Liste der gefährlichen invasiven Arten
Achatschnecken sind gefräßig und vermehren sich schnell. Die Naturschutzunion (IUCN) führt sie auf ihrer Liste von gefährlichen invasiven Arten und bezeichnet sie als Pest. Die Tiere fressen demnach alle möglichen Kulturpflanzen und könnten landwirtschaftliche Flächen und die Biodiversität bei einer Ausbreitung bedrohen.
Das Team aus Lausanne fordert in dem Fachartikel, die Öffentlichkeit vor den Gesundheitsrisiken zu warnen und den Handel und Besitz mit diesen Tieren zu regeln.
Quelle: dpa
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