Warum Schweinswale in Nord- und Ostsee leiden

    Belastungen für Meeressäuger:Warum Schweinswale in Nord- und Ostsee leiden

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    Parasitenbefall, Beifang oder Traumata: Schweinswale in Nord- und Ostsee sind hohen Belastungen ausgesetzt. Viele sterben laut einem Bericht weit vor ihrer Lebenserwartung.

    Schleswig-Holstein, Büsum: Tot aufgefundener Schweinswal wird untersucht
    Umweltminister Tobias Goldschmidt untersucht gemeinsam mit ITAW-Leiterin Ursula Siebert einen im Juni an der Küste der Insel Sylt tot aufgefundenen Schweinswal.
    Quelle: dpa

    Die Bestände der Schweinswale in der Nord- und Ostsee sind in keinem guten Zustand. Die Belastungen, denen die Meeressäuger ausgesetzt sind, seien so hoch, dass erhebliche Auswirkungen auf die Überlebens- und Reproduktionsfähigkeit zu erwarten seien, sagte die Leiterin des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum, Professor Ursula Siebert.
    Es brauche effektive Schutzmaßnahmen, die an allen Belastungsfaktoren ansetzen.

    218 Schweinswale und 23 Kegelrobben an Küsten Schleswig-Holsteins

    Siebert stellte gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) die Ergebnisse des Totfundmonitorings der Meeressäugetiere in Schleswig-Holstein für das Jahr 2022 vor.
    Goldschmidt nahm am ITAW auch an der Obduktion eines Schweinswals teil, der im Juni auf Sylt gefunden wurde.
    Insgesamt wurden von März 2022 bis Februar dieses Jahres 218 Schweinswale und 23 Kegelrobben allein an den Küsten Schleswig-Holsteins gefunden.
    Kopf eines Schweinswals
    Schweinswale sind die häufigste Walart der Nord- und Ostsee. Doch die scheuen Meeressäuger werden dort seltener.20.02.2023 | 1:10 min

    Todesursachen: Parasiten und Unterwasserlärm

    Ein Großteil der Schweinswale stirbt dem Bericht zufolge im Alter von unter zehn Jahren. Schweinswale können eigentlich mehr als 20 Jahre alt werden und sind erst zwischen drei und fünf Jahren geschlechtsreif.
    Für das aktuelle Monitoring wurden 20 Schweinswale und alle 23 Kegelrobben näher untersucht und obduziert.
    Neben Infektionskrankheiten wie Parasitenbefall in Lunge und Ohren oder Lungenentzündungen wurden auch Beifang und Traumata - etwa durch Unterwasserlärm - als Todesursache festgestellt.
    Quelle: dpa

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