Auswandern im Ruhestand kann laut Studie einsam machen

    Studie:Auswandern im Ruhestand kann einsam machen

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    Den Ruhestand im Ausland verbringen - viele machen das. Und laufen Gefahr, einsamer zu werden, wie eine Studie ergab.

    Ar5rchiv: Rentner am Mittelmeer in der Bucht von Palmira in Paguera auf der spanischen Baleareninsel Mallorca
    Auswandern kann auch mit mehr Einsamkeit einhergehen(Archivfoto)
    Quelle: Imago

    Wärme, Traum-Landschaft - Einsamkeit? Diese Gefahr besteht einer Studie zufolge für Rentnerinnen und Rentner, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen. Forschende der Universität Groningen haben ausgewanderte Rentner und eine Vergleichsgruppe in den Niederlanden befragt. Das Ergebnis: Die Ausgewanderten fühlten sich einsamer, vor allem mit Blick auf ihr soziales Umfeld.
    Da Alter ebenfalls ein Risikofaktor für Einsamkeit sei und dies negative Folgen für die Gesundheit haben könne, könnten Ruhestands-Migranten doppelt gefährdet sein, erklärte Esma Betül Savas, Hauptautorin der im Fachjournal "Psychology and Aging" veröffentlichen Studie. Wer auswandern wolle, solle sich daher besser vorher überlegen, wie soziale Bindungen in der Heimat aufrechterhalten und neue im Ausland dazugewonnen werden könnten.
    Kurt (57) und Verena (61) sitzen am Strand auf weißen Liegestühlen. Hinter ihnen stehen blau-gelbe Sonnenschirme vor Hotelfassaden.
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    Oft fehlt das soziale Umfeld

    Für die Studie hatten Savas und ihr Team fast 5.000 ausgewanderte und knapp 1.400 daheimgebliebene Rentner unter anderem gefragt, ob sie sich einsam fühlten und wie ihre Beziehungen zu Familie, Freunden und Nachbarn waren. Dabei unterschieden die Fachleute zwischen emotionaler und sozialer Einsamkeit - also weil enge Freunde oder Lebenspartner fehlen beziehungsweise weil kein soziales Umfeld oder Gemeinschaftsgefühl existiert.
    Dass Rentner im Ausland gerade Letzteres vermissen, liegt der Studie zufolge daran, dass viele gemeinsam mit einem Ehepartner oder Lebensgefährten auswanderten. Die Untersuchung ergab aber auch, dass sich die Ruhestands-Migranten sozial und emotional einsam fühlten, wenn sie den Kontakt zu guten Freunden und der Familie in der Heimat verloren hatten. Wer den Kontakt zu den neuen Nachbarn dagegen pflegte, fühlte sich weniger einsam.
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    Quelle: dpa
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