Tag der Organspende: Mehr Menschen wollen Organe spenden

    Tag der Organspende:Mehr Menschen wollen Organe spenden

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    Laut einer Umfrage sind mehr Menschen bereit, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Spender jedoch gesunken - doch das scheint sich zu ändern.

    Der Anteil der Menschen, die zu einer Organspende bereit sind, ist nach einer Erhebung der Barmer-Krankenkasse im vergangenen Jahr gestiegen. 39 Prozent erklärten in einer Umfrage unter 1.000 Versicherten, dass sie "bestimmt" zur Organspende nach ihrem Tod bereit wären. Bei der Erhebung im Vorjahr lag dieser Wert demnach bei 34 Prozent.
    Die Spendenbereitschaft ist der Barmer-Umfrage zufolge in der Altersgruppe der 51- bis 64-Jährigen tendenziell etwas größer. Am niedrigsten liegt die Spendenbereitschaft bei den 39- bis 50-Jährigen.
    Wie viele Menschen Organe spenden würden

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    Frauen wollen eher Organe spenden als Männer

    Weiterhin deutliche Unterschiede gibt es bei Männern und Frauen. Bei den Frauen ist die Spendenbereitschaft von 40 Prozent im Jahr 2022 auf jetzt 44 Prozent gestiegen. Bei den Männern ist ein Anstieg von 27 auf 33 Prozent zu verzeichnen.
    Diese Organe von Toten werden am häufigsten transplantiert

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    Dabei lassen sich die Männer stärker von Organspende-Skandalen der vergangenen Jahre beeinflussen. 14 Prozent gaben an, ihr Vertrauen sei dadurch negativ beeinflusst worden. Bei den Frauen waren es zehn Prozent.

    Zahl der Organspender wächst kaum

    Kaum gewachsen ist laut der Umfrage der Anteil der Versicherten mit einem Organspendeausweis. Während im vergangenen Jahr 38 Prozent und damit mehr als jeder Dritte angab, einen solchen Ausweis zu besitzen, liege die Quote aktuell bei 39 Prozent, hieß es.
    Dementsprechend stagniert auch die tatsächliche Zahl der Organspender seit Jahren. 2022 ist sie sogar noch um sieben Prozent von 933 auf 869 gesunken. Gleichzeitig warten rund 8.500 schwer kranke Menschen auf ein Spenderorgan. Zumindest aber die ersten vier Monate des laufenden Jahres deuten auf eine wieder leicht gestiegene Zahl der Spendenden hin.
    So viele haben nach dem Tod ihre Organe gespendet

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    Patientenschützer kritisieren Politik

    Anlässlich des Tags der Organspende am Samstag mahnen Patientenschützer bessere Organspende-Bedingungen an:

    Das schon jahrelang andauernde Politikversagen muss jetzt ein Ende haben.

    Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz

    Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, verwies auf ein bereits 2020 vom Bundestag beschlossenes Gesetz, das unter anderem ein neues zentrales Register vorsieht. Dort soll man Erklärungen zur Spendebereitschaft online speichern können. Das Organspenderegister soll nach erheblichen Verzögerungen nun voraussichtlich im ersten Quartal 2024 an den Start gehen. Vorgesehen war es eigentlich zum 1. März 2022. "Eine weitere Verschiebung über Anfang des nächsten Jahres hinaus ist nicht hinnehmbar."

    Ein Tattoo für Organspenden

    Statt eines Ausweises im Portemonnaie kann man seine Bereitschaft zur Organspende nun auch auf der Haut tragen: Als Tattoo, das die Zustimmung zur Organspende symbolisiert. "In der Einverständniserklärung, die man vor dem Stechen eines Tattoos im Studio ohnehin unterschreiben muss, ist ein Passus integriert, dass das Tattoo bedeutet, dass man Organe spenden möchte", sagte Anna Barbara Sum von den Initiatoren der Aktion. Ein Exemplar verbleibe mit Datum und Unterschrift beim Tätowierer, "ein zweites liegt dann zuhause und gilt wie der Organspendeausweis selbst".

    Die Idee für das "OPT.INK" genannte Organspende-Tattoo hatte der Verein "Junge Helden", der sich seit 20 Jahren um Aufklärung besonders bei jungen Menschen bemüht. Rund 2.500 Menschen hätten sich das schlichte, an den eigenen Stil anpassbare oder in andere Tattoos integrierbare Symbol stechen lassen. Laut Sum sind darunter auch Leute, die zuvor nicht auf die Idee gekommen wären, sich tätowieren zu lassen.

    Menschen sollen sich mit Organspende beschäftigen

    In Deutschland gilt bei der Organspende die Entscheidungslösung. Organe dürfen also nur entnommen werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten oder stellvertretend die Angehörigen zugestimmt haben.
    Barmer-Chef Christoph Straub warb gegenüber den RND-Zeitungen dafür, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen:

    Es gibt gute Gründe für oder gegen eine Organspende. In jedem Fall sollte diese sehr persönliche Entscheidung aber auf Grundlage von verlässlichen und ausgewogenen Informationen getroffen werden.

    Barmer-Chef Christoph Straub in den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerk Deutschland"

    Quelle: epd, KNA, dpa

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