World Wealth Report:So viele Millionäre weltweit wie noch nie
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2023 gab es weltweit so viele reiche Menschen wie noch nie. Auch ihr Vermögen ist auf einem neuen Höchststand. Das hat eine Studie der Unternehmensberatung Capgemini ergeben.
Luxusjachten im Hafen von Monaco (Archiv)
Quelle: dpa
Weltweit hat es einer Studie zufolge noch nie so viele Millionäre gegeben und ihr Vermögen war noch nie so groß. Die Zahl der Menschen, die nach Abzug des Wertes ihres Hauptwohnsitzes über ein Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen, stieg im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 22,8 Millionen, erklärte das französische Beratungsunternehmen Capgemini.
Ihr Gesamtvermögen stieg demnach um 4,7 Prozent auf 86,8 Billionen Dollar. Es ist den Angaben zufolge der höchste Stand seit der ersten Auswertung im Jahr 1997.
USA führen Rangliste an
Den stärksten Zuwachs bei der Zahl Millionärinnen und Millionäre verzeichnete demnach Nordamerika mit 7,1 Prozentpunkten. Das sind die Länder mit den meisten Dollar-Millionären:
Obwohl die Zuwächse unterdurchschnittlich waren, wurden auch hierzulande Rekorde erreicht. In Deutschland, das im vergangenen Jahr in einer Konjunkturflaute steckte, stieg das Vermögen der Reichen demnach um 2,2 Prozent auf 6,28 Billionen Dollar, der Club der Dollar-Millionäre wuchs um 34.000 (2,1 Prozent) auf 1,646 Millionen Mitglieder.
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Anstieg der Vermögen vor allem durch Börsengewinne
Auf der Habenseite standen der Studie zufolge gestiegene Sparquoten und Börsenkurse sowie der Rückgang der Inflation, die allerdings immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau ist von 5,9 Prozent im Jahresschnitt. Gedämpft worden sei die Entwicklung unter anderem von gesunkenen Immobilienpreisen.
Die Werte sind demnach neue Höchststände - und das, nachdem die reichsten Menschen der Welt im Vorjahr 2022 die stärksten Wohlstandverluste seit zehn Jahren hatten hinnehmen müssen. Der Anstieg der Vermögen im Jahr 2023 geht - wie auch der Absturz im Vorjahr - vor allem auf die Entwicklung an den Börsen zurück, die zuletzt wieder positiv war:
US-Tech-Index - plus 43 Prozent
S&P500 - plus 24 Prozent
Dax - plus 20 Prozent
französischer Börsenindex CAC40 - plus 16 Prozent
"Die Aktien stiegen zusammen mit dem Tech-Markt, angetrieben von der Begeisterung für generative KI und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Wirtschaft", heißt es in der Capgemini-Studie.
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Die Höhe der Vermögen und die parallel dazu steigende Ungleichheit haben in den vergangenen Jahren wiederholt Debatten über Gerechtigkeit bei der Besteuerung ausgelöst. Brasilien und Frankreich haben im Rahmen der Gruppe der G20-Staaten gefordert, eine globale Mindeststeuer auf die größten Vermögen der Welt einzuführen.
Global wurden für den World Wealth Report insgesamt 3.119 vermögende Personen, darunter mehr als 1.300 sehr vermögende Personen, in 26 wichtigen Vermögensmärkten in Nordamerika, Lateinamerika, Europa, im Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum befragt (insgesamt in 71 Ländern). Die Studie wird seit 1997 herausgegeben.
Capgemini ist ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Paris. Quelle: capgemini.com