Urteil in Mexiko aufgehoben:Vergewaltiger erwürgt - doch kein Mord
|
Eine wegen der Ermordung ihres Vergewaltigers verurteilte Mexikanerin muss nun wohl doch nicht ins Gefängnis. Ein Gericht stellte das Strafverfahren gegen die 23-Jährige ein.
"Mein Leben zu verteidigen ist kein Verbrechen": Roxana Ruiz
Quelle: epa
Die wegen Mord an ihrem Vergewaltiger verurteilte Roxana Ruiz muss wohl doch nicht ins Gefängnis. Nachdem die indigene Mexikanerin vor Kurzem zu sechs Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden war, stellte die zuständige Richterin auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Strafverfahren nun ein, wie örtliche Medien am Dienstag berichteten. Die Angehörigen des getöteten Mannes können allerdings noch Berufung einlegen.
Staatsanwaltschaft nimmt Anklage zurück
Die Staatsanwaltschaft überprüfte den Fall erneut und entschied, die Anklage zurückzunehmen. Die 23-Jährige war am 15. Mai für schuldig befunden worden, im Jahr 2021 übermäßige Gewalt angewandt zu haben, um sich gegen ihren Vergewaltiger zu verteidigen.
Demnach hatte die Frau den Täter zunächst bewusstlos geschlagen, ihn erwürgt und schließlich versucht, den Leichnam zu zerstückeln. Die Leiche habe sie mindestens 20 Stunden lang aufbewahrt und dann in einer Plastiktüte auf die Straße gebracht.
Zahlreiche Demonstranten forderten, dass das Urteil gegen Roxana Ruiz aufgehoben wird.
Quelle: epa
Die alleinstehende Mutter aus dem südlichen Bundesstaat Oaxaca, die von Frauenorganisationen unterstützt wurde, saß neun Monate in Untersuchungshaft, bevor sie für die Dauer des Prozesses wieder freigelassen wurde.
Quelle: dpa