Der Fahrer eines Lkws tritt einem der Klimaaktivisten in den Bauch.
Quelle: dpa
Bei einer Protestaktion der Bewegung
Letzte Generation ist es in Hamburg zu einem Zwischenfall gekommen. Aktivisten hatten am Samstag die Elbbrücken stadteinwärts blockiert und so erhebliche Staus produziert, mehrere von ihnen hatten sich auf der Straße mit schnellbindendem Beton festgeklebt.
Der Verkehr kam zum Erliegen, es bildete sich ein kilometerlanger Stau - und die Situation eskalierte: Ein dpa-Fotograf berichtete, dass aggressive Autofahrer mit Tritten und Schlägen auf die Blockade reagierten. Der Fahrer eines Lkws verlor augenscheinlich die Beherrschung, zog einen der Demonstranten von der Straße und trat ihm in den Bauch. Das belegt auch ein Video, das die Letzte Generation am Samstag twitterte:
Video der Letzten Generation zeigt den Tritt Ein Klick für den Datenschutz
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Polizei ermittelt gegen Lasterfahrer - das sagt sein Chef
Inzwischen beschäftigt das Video auch die Polizei: "Das Video ist bekannt und wurde gesichert. Ermittlungen hierzu sind eingeleitet", schreibt die Hamburger Polizei bei Twitter. Der Lasterfahrer trägt im Video eine blaue Jacke mit dem Logo seiner Hamburger Spedition.
Der Inhaber Michael Garbe erklärte auf Anfrage des
Magazins "Stern": "Wir sind absolut gegen Gewalt und unser Fahrer darf natürlich so nicht reagieren. Das Video zeigt nur den Teil mit der Gewalt - aber nicht, was alles vorher passiert ist." Garbe kenne den Fahrer "nur als besonders höflichen, besonnenen und friedlichen Mitarbeiter, der noch nie auffällig war."
Tübingen, Marburg und Hannover unterstützen künftig die Forderungen der „Letzten Generation“, dafür beenden die Klimaaktivisten dort ihre Proteste. Jetzt hagelt es Kritik, man dürfe nicht mit Straftätern verhandeln.18.03.2023 | 5:20 min
Nutzer bewerten wegen der Aktion die Spedition im Internet
Für seine Spedition hat die Aktion seines Mitarbeiters auch im Internet Konsequenzen - Nutzer geben massenweise neue Bewertungen für das Unternehmen ab: Viele vergeben der Spedition fünf Sterne ("Versuchen alles um pünktlich zu sein"), andere verurteilen das Vorgehen des Fahrers und vergeben nur einen Stern ("Fahrer sind teilweise gewaltbereite Männer, die auch mal handgreiflich werden können").
Der Elbtunnel und die A7 sind wegen Bauarbeiten noch bis Montagfrüh gesperrt - somit sind die Elbbrücken die einzige Möglichkeit sind, von Süden nach Hamburg zu gelangen. Aktivisten der
Klimabewegung selbst erklärten, zudem zwei Transporter auf der Straße quergestellt zu haben. Einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" zufolge konnte die Polizei die Autoschlüssel zunächst nicht finden. Die Aktivisten hätten sie in den Brötchen versteckt, die sie mitgebracht hatten.
Mit Briefen und Ultimaten droht die "Letzte Generation" Städten mit neuen Protestaktionen - sollten ihre Klimaforderungen nicht unterstützt werden. Ist das Erpressung oder legitim?
Quelle: dpa, ZDF