Hilfsorganisation warnt:Immer mehr Kinder fliehen vor Klimawandel
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Die Hilfsorganisation "Save the Children" warnt vor den "verheerenden Folgen" des Klimawandels für Kinder. Auf einem dreitägigen Gipfel in Nairobi sollen Lösungen gefunden werden.
Mindestens 1,85 Millionen Kinder sind letztes Jahr wegen Extremwetter und Naturkatastrophen aus ihrer Heimat vertrieben worden. (Symbolbild)
Im vergangenen Jahr seien in Afrika südlich der Sahara so viele Kinder wie nie zuvor durch Extremwetter und Naturkatastrophen aus ihrer Heimat vertrieben worden, teilte die Organisation mit. Mit mindestens 1,85 Millionen Kindern seien es fast doppelt so viele gewesen wie 2021, als eine Million Kinder vertrieben worden seien.
Folgen des Klimawandels für Kinder besonders gravierend
"Diese Zahlen sind niederschmetternd", erklärte die Sprecherin des Save-the-Children-Regionalbüros für das östliche und südliche Afrika, Kijala Shako. Die Teilnehmer des am Montag in Nairobi beginnenden Klimagipfels in Nairobi müsse dies "zum Handeln anspornen". Shako forderte:
So verlören Heranwachsende durch die Flucht nicht nur "ihren Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung, Nahrung und Sicherheit", sondern auch "ihren Alltag, ihre Freunde, und ihnen wird das Recht zu spielen genommen".
Nigeria: Überschwemmungen treiben 2,4 Millionen Menschen in die Flucht
Kinder hätten "diese Krise nicht verursacht", betonte die Save-the-Children-Sprecherin für West- und Zentralafrika, Vishna Shah. Sie bräuchten "die Zusagen der internationalen Gemeinschaft für die Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen, bei denen die besonderen Bedürfnisse von Kindern berücksichtigt werden".
Besonders betroffen von klimabedingten Vertreibungen war laut Save the Children im vergangenen Jahr die Bevölkerung von Nigeria. Schwere Überschwemmungen im Bundesstaat Borno und anderen Regionen hätten 2,4 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
Afrikanischer Klimagipfel will Lösungen finden
In Somalia gefährdeten der Mitteilung zufolge fünf nacheinander ausgefallene Regenzeiten die Ernährung von etwa 6,6 Millionen Menschen. Das Land habe 2022 mit 1,1 Millionen Menschen die zweithöchste Zahl von Binnenvertriebenen gezählt, hieß es weiter.
Der dreitägige Afrikanische Klimagipfel in der kenianischen Hauptstadt ist der erste dieser Art. Ziel des Treffens sind afrikanische Lösungen für den Kampf gegen den Klimawandel. So könnte der Kontinent bei der Energiewende und dem Ausbau erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle übernehmen, bräuchte dafür aber massive Unterstützung der reicheren Nationen.
Von der Leyen und Guterres bei Klimagipfel dabei
Zu den Teilnehmern des Gipfels rund drei Monate vor der Weltklimakonferenz in Dubai zählen auch UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die deutsche Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan.
20.000 Teilnehmer aus 136 Ländern kommen zum ersten afrikanischen Klimagipfel. Die Erwartungen sind hoch. Das Gastgeberland Kenia gilt als Vorreiter in Sachen grüne Energie.